Tumgik
#wie dem auch sei ich weiß wie du das gemeint hast und dass du keine bösen absichten hattest
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zweiter anon nochmal abschließend hier:
tbf Fallersleben ist kein Nazi. Wenn er von Deutschland spricht meint er damit die Idee eines geeinten deutschen Nationalstaates wie sie in Vormärz eine revolutionäre Forderung war, nicht die des Volkes™, dahingehend hat der 2. Anon schon recht. Das Gedicht an würde mit einem freiheitlich-liberalen Grundgedanken geschrieben (und war ursprünglich als Trinklied gedacht, haha).
Das war das was ich eigentlich mit meiner ask zum ausdruck bringen wollte, nämlich es nicht als "inhärent Nationalsozialistisch" zu sehen, insbesondere eben zur Zeit als es geschrieben wurde. Dass es heute sehr anders verwendet werden kann, ist mehr als klar. Uch hätte es aber im Sinne dieses Wettbewerbes als Stück seiner Zeit (Mitte des 19. Jhd.) verstanden und ich vermute auch dass es in dem Kontext eingeschickt wurde. Die Gedanken des ersten anon sollten damit nicht untergraben werden (da hatte ich wahrscheinlich über die Stränge geschlagen).
uezs habe ich gedacht, das Gedicht wäre als Scherz eingereicht worden. Es ist mir nicht in den Sinn gekommen, dass jemand das unironisch gut findet (war das naiv? Ja, natürlich).
Das ist ja genau das Problem, man kann es nicht nur im Kontext des Vormärz sehen. Der Rest gehört auch noch dazu, das zu ignorieren ist unehrlich und dumm. Es ist nicht mehr das 19. Jahrhundert.
Natürlich ist das Lied nicht als Hymne für den Nationalsozialismus geschrieben. Ändert aber nichts daran, dass es (ein Teil von ihm) eine Hymne des Nationalsozialismus war.
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porchswingboss · 4 months
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☀️Soooo, liebe Sonnenfroindin. Jetzt bin ich grad mit dem zweiten und strengeren Durchgang durch, alle auf Herz und Nieren und auf den Zahn zu fühlen und es bleibt nur eins, das Du mit dem Heffernan-Geheimnis-Meme gemeint haben kannst. Mir macht es diebisch Spaß, wenn es sich zeigt/Du siehst/ich Dir zeigen kann, dass Du bis über beide Ohren lächeln kannst, wie sicher Du Dir meiner sein kannst. Ich war sowieso entspannt, weil Dir alle nur sagen könnten, wie sehr ich nur Dich möchte und wie niemand zu mir vordringen kann. Und noch viel mehr: ALLE Kontakte die ich hatte und habe sind wegen Dir, um ,oft nüchtern, nur an Infos zu kommen. Und alle Kontakte hatten nie 'ne Schönks auf einen persönlichen Kontakt mit mir! Wie weiter unten schon steht, ich hatte in den vier Jahren, im letzten Sommer, ein kleines graues Date und ob Du's glaubst oder nicht, zu Übungszwecken und um zu sehen ob ich meine Coolness noch hab. -Für Dich. Ich würde das mit den kleinen 🥒Käfigen gern ausprobieren! Aber ich war Dir bis in die Haarspitzen u.ä. "treu". Das is in Gänsefüßchen, weil es gar keine künstliche Treue braucht. Ich möchte einfach niemand anderen. Ich weiß dass niemand und in nichts so gut is, wie Du. Und wenn Du möchtest, ein Fingerschnipp von Dir und dann wird sich das nie ändern. Ich nutze gerade alle nur aus. Um DICH besser einschätzen zu können. Punkt. Wenn Du möchtest, schreib ich noch was zu meiner Hochachtung und Bewunderung für Dich, das wäre auch ein Teil der Antwort auf Dein "tell my story". Falls Du das lesen möchtest, gib Bescheid, ich erzähl nicht nur Deine Geschichte, ich hab Deine Geschichte in mir, mit größtem Stolz.
Ich weiß, Du möchtest das nur ungern zum Thema machen, aber ich möchte Dir sämtliches Unbehagen nehmen, darum schreib ich's mal kurz, tut nicht weh. Das was jemand bei Dir vielleicht als Eifersjaichhörschonauf bezeichnen würden, seh ich überhaupt nicht so und rührt mich sehr und ich mag das an Dir sehr. Vor allem auch, weil ich ja ganz genau weiß, dass Du bei mir sowas von ganz beruhigt sein kannst. Du wirst das sehen und ich verspreche Dir, Du wirst beruhigt so lachen. Wenn Du möchtest, probier es aus, gib mir jeder Zeit ein Stichwort und ich sag Dir warum ich dies oder das gemacht hab und Du wirst sehen, es war immer für Dich, wegen Dir. Bis unter's Dach bin ich maximal gefüllt von Liebe, Loyalität, Verständnis, Freude und Hochachtung für Dich.
Ja, das is viel und vielleicht stören Dich meine gewaltigen Gefühle für Dich.
Darum wieder bitte die dicke Bitte: Falls ich nicht gemeint war, poste weiter Pommes, Pussycats und Äpfel. Ich fürchte nichts so wie Deine fiesen Worte oder gemeine Memes. Ich bin und bleibe doch nur hier und gucke nicht mal auf Deinen anderen Seiten✌️Bitte sei freundlich oder neutral und wenn es Dir zu viel ist, ignorier diesen Blog einfach. Und bitte noch eins, falls Du jetzt doch Heiratspläne hast, wäre ich extrem dankbar, wenn ich davon nichts mitkriegen könnte. Schon seit Monaten guck ich nur noch hier nach Dir.
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schwimmtagebuch · 6 months
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Ach, du musst ein Jahr alt gewesen sein, mir sind immer alle Kinder nachgelaufen, ich bin 1962 geboren! Das hat er nicht erwartet, er hat nachdenklich geschaut. Er ist in Innsbruck geboren. Warum waren deine Schwestern nicht in Tirol, warum weiß deine Mutter nicht, um wie viel Uhr du geboren bist? Solange hat ihn gefragt, um wie viel Uhr er geboren sei, er sagte, das wisse er nicht, sie drängt, er solle seine Mutter fragen, er sagt resigniert, seine Mutter wisse das sicher nicht, danach war es ganz ruhig, als ob sie an ein Tabu gerührt hätte. Ich lächle ihn an, weil ich weiß, dass Solange heimlich sein Horoskop ausrechnen will und mich freue, dass er es ihr nicht gesagt hat. Er lächelt zurück. Das lässt mir keine Ruhe, Fragen über Fragen….
Er hat erzählt, dass ihm sein Großvater schon mit drei Jahren Schwimmen beibringen musste, weil seine Mutter nicht auf ihn aufpassen wollte, denn er sei immer, wenn er Wasser gesehen hätte, sofort hingelaufen. Wie ich, ich wäre mit drei Jahren fast in einem Regenfass ertrunken, weil ich hineingeklettert bin, mein Großvater hat mich gerettet. Und im Haus der Begegnung in Innsbruck bin ich bei einem Kongreß wieder ins Wasser gefallen, weil mich jedes Wasser magisch angezogen hat und meine Mutter musste mich abtrocknen, statt sich den Vortrag anzuhören. Wir haben uns darüber unterhalten, ob Babys schwimmen können, ich habe gesagt, die frisch geborenen Babys können es schon, denn im Fruchtwasser schwämmen sie ja auch, dann vergehe es wieder. Adam hat gesagt, da gäbe es einen Film. Ja. Er hat mir erzählt, dass seine Mutter aus Hamburg sei, hat wieder so ängstliche Augen bekommen wie damals, als ich ihm das Buch über den Holocaust geschenkt habe, er würde vor Scham am liebsten im Boden versinken. Was hat er denn? Ich will ihn beruhigen. Das habe ich mir gedacht, die Österreicher haben eine so schlampige Sprache. Er schaut mich erfreut an: Seit ich am Theater arbeite, ist meine Sprache auch so schlampig geworden. Er erzählt, dass seine Mutter getingelt sei, als ob es das Selbstverständlichste der Welt wäre. Wir schauen uns aus dem Fenster die Schwimmer an, er macht sich lustig über einen, der das Becken falsch bewegt. Sag mir lieber, was ich falsch mache! Du hast den Kopf immer oben, du atmest nie unter Wasser aus! Dabei bin ich so stolz darauf, dass ich es jetzt kann! Nein, du hast das Genick immer über Wasser. Ja, weil ich dich beobachten muss…. Er ist streng, das mag ich. Er meint, er könne das nicht, das sei ihm zu anstrengend. Heute Morgen habe ich Klaus gefragt, er meinte, es stimme schon. Vielleicht ist Adam ehrlich und Klaus nicht? Adam ist aggressiv geworden und hat gesagt, dass Brustschwimmen eh so fad sei. Ich habe mich gerächt und gesagt, dass Kraulen mir nicht gefalle, weil es so abgehackt ausschaue. Er hat es ungläubig wiederholt. Nein, bei dir nicht, du schwimmst so elegant, aber bei den meisten Leuten schaut es abgehackt aus. Es lag so eine Spannung in der Luft, dass wir uns irgendwie abreagieren mussten. Er hat gesagt, dass er jetzt gehen werde, dass er noch einmal kraule, wenn er schon da sei. Er wollte bezahlen, ich habe gesagt, dass ich ihn einlade, ich habe ihn ja aufgefordert, mitzukommen. Mir ist ein Zwanzigschilligschein auf den Boden gefallen, Adam hat ihn aufgehoben. Lass alles fallen, ich hebe dir alles auf! Ingeborg Bachmann
Habe zu ihm gesagt, dass ich Kopfweh hätte, er hat gesagt: Ich habe immer Kopfweh, nicht nur heute! Heute hätte er Kopfweh, weil er gestern mit seiner Vorgesetzten trinken musste, er bek��me auf alles Kopfweh, sogar auf Wodka, obwohl man sage, da sei etwas nicht drinnen, was sonst in jedem Alkohol drinnen sei. Hat er Methanol gemeint? Ich habe ihm erzählt, dass ich seit zwei Jahren nicht mehr Kopfweh hätte, seit ich so viel schwimme, aber heute sei es wiedergekommen. Er hat mir, als wir die Stiege vor dem Café zum Becken hinuntergingen, vom Theater erzählt, dass sich zur Zeit das Personalkarussell drehe und dass Köpfe rollten. Habe ihn gefragt, ob er daran schuld sei. Er hat gleichzeitig genickt und den Kopf geschüttelt. Die Leute dort könnten alle nicht bis zehn zählen und die, die bis elf zählen könnten, seien schon gut. Das hat mich an Hannah Arendt und Heidegger erinnert. Als sie VITA ACTIVA veröffentlichte, als Antwort auf SEIN UND ZEIT, war er böse auf sie und sie meinte, das geschähe ihr recht, denn sie hätte bei ihm immer so getan, als könne sie nicht bis drei zählen. Als er gesehen hätte, dass sie bis vier zählen könne, hätte er ihr das nie verziehen. Er meinte, es sei nur eine einzige Frau dort, die gut sei. Habe ihn gefragt, was er tue, damit ihm das nicht passiere. Man müsse sich unabkömmlich machen und auf das richtige Pferd setzen. Er sei der Fels in der Brandung, ich auch, ich habe ihm erzählt, dass wir in ganz Österreich telefonierten und dass die Leute aus dem Waldviertel am freundlichsten seien, ich freue mich immer, wenn ich mit jemandem aus dem Waldviertel telefoniere, er hat gelächelt. Warte, ich hab doch gerade jemandem von deinem Institut eine Einladung geschickt, dem Brettschneider? Dem brauchst du keine Einladung schicken, der ist eh so reich, das ist eine Gratisfresserei, das ist doch immer so, ja, ich weiß. Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen! Gehen wir einmal essen? Warum nicht im Schönbrunnerbad, mich interessiert die Gastronomie, die sie hier haben. Er hat gelacht und vorgelesen, was schon seit Wochen auf der Tafel stand: Knödel mit Ei! Ich habe ihn gefragt, ob er nie im Kamp schwimme, der sei ja so seicht, da könne man nicht schwimmen, aber in den Kamptalstauseen sei es schön, da könne man kilometerlang schwimmen, ohne jemandem zu begegnen. Ich habe ihm vom Piburgersee erzählt, den kennt er nicht. Er hat gemeint, dass sie oft in Lans waren, wir auch, und im Achensee, aber der sei so kalt, ich habe genickt und gelächelt, ich kenne die alle. Im Achensee bin ich geschwommen, als es so heiß war, der See hatte 18 Grad, es sticht, wenn du untertauchst, aber danach bist du anstandig abgekühlt. Er müsse noch mit dem Rad nach Hause fahren, ich wußte nicht, warum er das sagt und habe ihn gefragt, ob es regnen wird. Er hat NEIN gesagt. Jetzt weiß ich, dass er mit dem Rad fährt. Bin ich ihm deshalb nie in der Straßenbahn begegnet?
freud schwimmtagebuch swimming diary swimmingblues swimmingpool
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daughterofhecata · 3 years
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Oder für Peter/Cotta die 35 und/oder 79 falls das eher was wäre? 👀✨
Irgendwie wird alles mit den beiden immer länger als geplant. Aber dafür hatte ich sehr viel Spaß an diesem prompt fill, vielen Dank xD Hoffe, es gefällt dir xD
[prompt list]
35. „I believe I can be of some help here.“ // 79. „How did you get that scar?“ + Peter/Cotta
Blaulicht erhellte die Straße vor dem Planet Evil, aus dem dumpf der Bass ins Freie drang.
Peter saß an der Bordsteinkante und hielt sich die Nase.
Irgendwie drehte sich alles um ihn, er war sich selbst bewusst, dass er betrunken war, und das zuckende Licht machte die Sache nicht besser.
Neben ihm stand ein uniformierter Polizist und redete lautstark auf ihn ein.
Aber Peter hörte ihm kaum zu, er war immer noch damit beschäftigt, den Kopf über sich selbst zu schütteln.
Da war er fast zwei Jahre nicht im Planet Evil gewesen, weil er zum Studium weg gewesen war und in den Semesterferien seine Freunde eigentlich lieber an ruhigeren Orten traf, an denen man sich tatsächlich unterhalten konnte.
Und kaum ließ er sich von Jeffrey dazu überreden, doch mal wieder herzukommen, musste ihm ausgerechnet Skinny Norris begegnen.
Der sich in den letzten Jahren kein Stück gebessert hatte.
Also kam es, wie es kommen musste, und ehe Peter wusste, was geschah, hatten sie sich geprügelt.
Woraufhin sie logischerweise auf die Straße geflogen waren, und irgendjemand hatte auch noch gemeint, die Polizei rufen zu müssen.
„Hast du einen Ausweis dabei?“, erkundigte sich der Polizist unfreundlich, und garantiert nicht zum ersten Mal.
Mühsam kam Peter auf die Füße. Sein Ausweis. Sein Ausweis war in seinem Portemonnaie. Sein Portemonnaie war in seiner Jacke.
Er sah an sich herunter. Keine Jacke.
Wo zum Teufel war seine Jacke.
Jeffrey, dachte er. Jeffrey hatte seine Jacke. Er hatte sie ihm gegeben, bevor er auf Skinny losgegangen war, um ihm eine zu verpassen. Wahrscheinlich war Jeffrey noch drinnen, wartete an der Garderobe noch auf seine eigene Jacke.
Der Polizist wiederholte seine Frage, noch unfreundlicher und noch lauter.
Peter verzog das Gesicht. Das musste doch jetzt wirklich nicht sein, dass er hier angebrüllt wurde, fand er.
„Mein Kumpel ist noch drinnen“, brachte er schließlich hervor, und erntete dafür ein entnervtes Seufzen.
„Dein Ausweis, habe ich gesagt!“, wiederholte der Polizist.
Warum auch immer ihm Peters Antwort nicht reichte. Aber bevor Peter die passenden Worte fand, mischte sich eine neue Stimme ein.
„Ich denke, ich kann hier behilflich sein.“
Und Peter wusste nicht, ob er fluchen oder stöhnen wollte. Er kannte die Stimme, rau und warm, und möglicherweise hatte er das ein oder andere Mal intensiv an sie gedacht, wenn er im Bett lag.
Das Problem war nur, sie gehörte zu-
„Inspektor Cotta“, entfuhr es dem Beamten überrascht.
Langsam sah Peter sich um, und musste sich erst recht auf die Lippen beißen, um kein peinliches Geräusch von sich zu geben.
Offensichtlich war Cotta nicht im Dienst, sondern privat unterwegs – joggen, wie es aussah.
Blaue Shorts, ein weißes, ärmelloses, enges Shirt, und Peter hatte große Mühe, seine Augen unter Kontrolle zu behalten.
Zu seinem Glück achtete Cotta im Moment sowieso mehr auf seinen Kollegen als auf ihn.
„Dieser junge Mann hier heißt Peter Shaw“, erklärte Cotta gerade, „Shaw schreibt sich Sierra – Hotel – Alpha – Whiskey. Seine Daten sind im System, der letzte Vorgang ist wahrscheinlich“, jetzt warf er Peter einen fragenden Blick zu, „Zwei Jahre her? Zweieinhalb Jahre?“
Schnell nickte Peter, bevor Cotta auffallen konnte, dass seine Augen immer noch an dessen Schultern hingen.
Der uniformierte Polizist antwortete irgendetwas, aber Peter hörte nicht mehr hin. Er war vollauf mit Cottas Anblick beschäftigt. Mit gerunzelter Stirn versuchte er, sich zu erinnern, ob er den Inspektor eigentlich schon jemals in etwas anderem als Hemd und Anzughose gesehen hatte.
Vermutlich nicht. Es sei denn, man zählte die Male, als zu dem Hemd auch noch ein Jackett dazu gekommen war, und auch wenn Peter definitiv nichts gegen das Outfit einzuwenden hatte, es war absolut nicht vergleichbar mit dem, was jetzt gerade seinen höheren Gehirnfunktionen den Krieg erklärt hatte. Also, denen, die der Alkohol in den vergangenen Stunden nicht schon in Mitleidenschaft gezogen hatte.
Er merkte erst wieder auf, als Cotta ihn sanft an der Schulter anstupste. Rasch hob er den Blick zu Cottas Gesicht, bemerkte abwesend, dass der andere Polizist gegangen sein musste. Sie waren so allein, wie man das eben vor einer gut besuchten Disko sein konnte.
„Hast du noch Sachen drinnen?“, wollte Cotta wissen. „Deine Jacke oder so?“
Seine Jacke. Peter sah an sich herab. Keine Jacke. Wo war seine Jacke- Jeffrey, fiel es ihm wieder ein. Er sah sich um. Jeffrey war nirgendwo zu sehen. Wahrscheinlich war er inzwischen nach Hause gegangen, dachte Peter.
Also schüttelte er den Kopf. „Die ist mit Jeffrey weg“, erklärte er.
Das brachte ihm einen leicht irritierten Blick ein, doch Cotta kommentierte es nicht weiter. Stattdessen sagte er: „Komm, ich bring dich nach Hause. Du hast dir hier für den Rest des Wochenendes einen Platzverweis eingehandelt.“
Peter gab ein unzufriedenes Geräusch von sich, widersprach aber nicht.
Folgsam ging er Cotta hinterher die Straße hinunter.
„Sei froh, dass ich zufällig vorbei gekommen bin“, stellte Cota fest, „Sonst hätte der Kollege dich vermutlich in die Zelle verfrachtet.“
Peter verzog das Gesicht. Daran wollte er lieber gar nicht denken. Aber etwas anderes fiel ihm auf.
„Warum gehst du“, er warf einen konzentrierten Blick auf seine Uhr, „morgens um halb fünf joggen?“
Cotta lachte, und das Geräusch gefiel Peter entschieden zu gut.
„Mein Dienst beginnt in einer Stunde, und ich wollte vorher noch was tun“, erklärte er, „Außerdem war ich sowieso schon wach.“
„Hm“, machte Peter, fiel fast über seine eigenen Füße, weil er immer noch zum Inspektor sah, und nicht dahin, wo er hintrat.
Als sie unter einer Straßenlaterne hindurch gingen, fiel ihm eine weiße Stelle an Cottas Schulter auf.
„Woher hast du denn die Narbe?“, erkundigte er sich, ehe er sich zurückhalten konnte.
Überrascht sah Cotta ihn an, folgte dann seinem Blick, und lachte erneut.
„Ein dummer Unfall“, erwiderte er, winkte ab, „Jemand hat mich angeschossen, ist schon ein paar Jahre her.“
Sofort tauchte vor Peters innerem Auge ein Bild auf – Cotta, mit Pistole in der Hand, der einen Verdächtigen mit lauter Stimme aufforderte, seine Waffe fallen zu lassen. Schussweste über einem weißen T-Shirt, breitbeinig stehend, beide Hände an der Dienstwaffe.
„Das ist irgendwie sexy“, entschlüpfte es Peter ohne seine Zustimmung.
Ebenso streckte sich seine Hand nach der Narbe aus, ohne ihn vorher um Erlaubnis zu fragen.
Cotta fing sie ab, bevor sie ihr Ziel erreichen konnte, und das Gefühl warmer Finger auf seiner Haut, direkt über seinem Puls, entlockte Peter ein Seufzen.
„Du bist betrunken, Peter Shaw“, sagte Cotta entschieden. Aber er hatte ihn nicht losgelassen.
„Stimmt“, gab Peter zu. Dessen war er sich durchaus bewusst. „Aber du bist auch sexy, wenn ich nüchtern bin.“
Er konnte sehen, wie Cotta für einen Moment die Augen schloss, tief Luft holte.
Dann ließ er bedauerlicherweise Peters Handgelenk los, schob ihn stattdessen zur Seite durch ein Gartentor.
Erst jetzt fiel Peter auf, dass sie vor dem Haus seiner Eltern standen.
„Geh jetzt ins Bett“, sagte Cotta.
„Du kannst ja mitkommen“, bot Peter grinsend an, suchte gleichzeitig nach dem Haustürschlüssel.
In der Hosentasche war er nicht. Und eine Jacke hatte er nicht an. Irritiert sah er an sich herab. Wo war eigentlich seine Jacke geblieben?
Aber bevor er zu sehr ins Grübeln kommen konnte, erinnerte er sich, dass der Ersatzschlüssel ja im Blumenkasten lag.
Also fischte er ihn heraus, schloss die Tür auf.
„Gute Nacht, Peter“, verabschiedete Cotta sich.
Den hatte Peter für eine Sekunde vergessen.
„Gute Nacht“, erwiderte er. Betrachtete Cotta noch einmal von oben bis unten. „Du siehst echt verdammt gut aus.“
Zur Antwort bekam er ein trockenes „Danke“, dann schob Cotta ihn in den Flur und machte die Tür wieder zu. Von außen, leider.
~*~
Am nächsten Mittag erwachte Peter zu einem dröhnenden Kopf, einer pelzigen Zunge und zwei neuen Nachrichten auf seinem Handy.
Die erste war von Jeffrey, der ihn fragte, wohin er denn in der Nacht plötzlich verschwunden war, und ihm mitteilte, dass er Peters Jacke inklusive Portemonnaie und Haustürschlüssel hatte.
Die zweite war von Cotta. Gut geschlafen? ;)
Abrupt fiel Peter wieder ein, wie sein Nachhauseweg verlaufen war und er vergrub stöhnend das Gesicht in seinem Kissen.
Dann hob er wieder den Kopf, starrte die Nachricht an. Insbesondere den zwinkernden Smiley am Ende.
Was genau wollte Cotta ihm damit jetzt sagen?
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simsforumrpg · 2 years
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Ort: Forgotten Hollow - Villa Victoria – Eine Nacht im Spukhaus “YUNA! Komm zu dir. Was ist mit dir?“ Yuna versucht die Augen zu öffnen. Wer ruft sie da schon wieder? Wieso ruft ständig jemand nach ihr? Wieso … liegt sie hier? Yuna starrt … eine hohe Zimmerdecke an. Etwas Rotes kreuzt ihren Blick, das “Werde wach, Yuna.“, recht besorgt ruft. Nouki? Yuna versucht sich aufzurichten. Was ist das für eine Nacht? Ständig scheint sie wegzutreten. Sie guckt auf diese ekligen Laken um sich herum. Igitt, bloß schnell aufstehen … So schnell dann doch nicht. Ihr ist leicht schwindelig. Nouki sagt nochmal eindringlich: „Wie geht es dir? Kann ich was für dich tun?“ Yuna schaut sie mit großen Augen an und weiß gerade nicht, was sie sagen soll.
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„Du hast gerade Dinge von dir gegeben, die für uns alle ziemlich interessant sind. Wir sollten es den Anderen so schnell wie möglich weiter sagen.“, versucht Nouki ihr gerade zu erklären. Yuna schaut Nouki nur ratlos und mit leicht leerem Blick an. Sie weiß nur noch … diese Hand und dass sie …, dass sie … Nouki zieht sie hoch und die Treppe mit zu den anderen nach unten, bevor Yuna weiterdenken kann. Sie wankt leicht hinter Nouki her. Unten angekommen, hilft sie Yuna, auf dem Sofa Platz zu nehmen und ruft dann aufgeregt in die Runde: “Ihr glaubt nicht,was oben gerade passiert ist. Yuna ist durch die Berührung mit einer Skulptur in Trance gefallen und ein Geist oder was auch immer hat durch sie gesprochen...es war die Hand oben auf dem Schreibtisch...da sind die gleichen Zeichen drauf, wie auf der Tafel.“ Nouki blickt Viola an. „Die Botschaft war an dich gerichtet.“ Sie macht eine kurze Pause um die Information sacken zu lassen, dann fährt sie fort: „Der Geist sagte, er sei im Raum neben Yuna gewesen und habe ihr geholfen...jetzt solle sie ihm helfen und dann kam: „Geh! Geh nach oben! Finde einen Weg zu mir ... der, der die Tafel nahm!“ Sie dreht sich in Violas Richtung, macht einen Schritt auf sie zu, dreht beide Handflächen nach oben und sagt: “Damit bist ja wohl du gemeint, Viola.“
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Yuna ist sprachlos. Was erzählt Nouki da gerade, was sie getan haben soll? Sie schaut furchtsam zu Keito. Was ist hier bloß los? Von was für einer Tafel ist die Rede? Yuna erinnert sich nur an abwechseln heiße und kalte pulsierende Ströme, die durch sie flossen. Sie schaut an sich herab. War das was in ihr, ist es noch da? Panik wallt in ihr auf. Geh … raus! Sofort! Keito bemerkt ihren erschreckten Blick, eilt zu ihr hin, legt ihr den Arm um die Schultern und zieht sie näher an sich heran. Die meinen das alle ernst, das ist kein Spaß. Keito hat mit okkulten Sachen eigentlich nichts im Sinn, aber … eine Vampirin hatte ihm heute geholfen, Terence erledigt und dieser Shane scheint was ähnliches wie Viola zu sein. Zumindest hatte Chip ihn draußen nach näherer Bekanntschaft zu Viola gefragt: „Shane? Du bist hier aus der Gegend?“ Chip sah ihn an. „Bis du 'n Freund von Viola? Sah so aus, als ob ihr euch besser kennt?“ Shane schaute zurück: "Ich wohne in der Gegend, ja.." antwortet der in ruhigen, zurückhaltenden Tonfall. "Viola und ich kennen uns aber noch nicht so lange." Keito sieht sich nun Shane auch etwas genauer an. Er wirkt sehr anders als die sonst ruppige Viola. Aber diese spitzen Ohren sind ähnlich … Nun, Viola, ist heute auch … recht zugänglich. In der Not stehen sie doch alle beisammen. Selten hat Keito so halbwegs Eintracht in der Schule erlebt.
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Chip hatte sich zur verzagt wirkenden Denize gestellt, als sie zum Kamin zurückkehrten und mit einem Blick in Richtung Viola gefragt: “Seid ihr schon weiter mit dem Geheimnis?“ Und Yuna soll nun einen Hinweis auf Viola mit …, mit … Geisterstimme gesprochen haben? Was läuft hier für eine unheimliche Nummer? Keito bekommt eine Gänesehaut, zieht Yuna schützend noch näher an sich. Die lässt das nur allzu gerne zu … in dieser Lage. Er muss sich gleich mal genauer erkundigen, was die hier eigentlich schon die ganze Zeit machen. Was ist das für ein Geheimnis mit Tafel und Hand? Blaze und Viola hatten noch was erzählt, bevor Yuna mit Nouki die Treppe untergekommen war, erinnert sich Keito … „Ich frage mich, ob das rote Licht, das ich aus einem der oberen Fenster gesehen habe, noch etwas zu bedeuten hat oder ob es uns tatsächlich nur auf Yuna aufmerksam machen sollte.", sagte Viola. "Und irgendwas soll uns die Tafel, die ich vor diesem Fenster gefunden habe, bestimmt auch noch sagen." Was oben im inneren vorging, konntest du nicht sehen.", gab Blaze zurück. Scheinbar hatten sie zuvor schon versucht, in eines der oberen Zimmer zu gelangen. War das alles Zufall, überlegt Keito. Yuna in dem einen Raum und … irgendwas Unbekanntes in einem anderen …? Und Viola ist jetzt gefordert? Och, joaaa, besser ein Okkulter macht sich an so Übersinnliches ran. Wenn das … also dieses … Ding nur Yuna zufrieden lässt! Die hängt ein wenig schlapp an seiner Schulter und versucht auch nur, sich einen Reim auf das Ganze zu machen. Keito küsst beruhigend ihre Wange, Yuna schmiegt sich vertraut an. Wenigstens etwas Bekanntes, Haltgebendes. "Und da in dem Verschlag in dem Yuna war, gibts keine Tür oder so?", will Blaze nun wissen und blickt zurück zu Viola, dann auf die Tafel und zurück zur Vampirin. Yunna schüttelt stumm verneinend den Kopf. Da war nichts gewesen. Sie hatte alles abgetastet. Da war nur dieses Geräusch … und dieses Gefühl … "Kann man da oben nicht einbrechen? Juckt doch keinen, hier ist eh alles am Ar sch.“, sinniert Blaze weiter. "Ich mein.." er zuckt die Schultern und legt die Tafel zurück. "Soll ja ein guter Geist sein... sofern er nicht gelogen hat." Er grinst verschwörerisch. Yuan und Keito gucken sich gegenseitig fragend an. „Na hoffentlich ist der gut, Yuna“, flüstert Keito ihr leis' ins Ohr. Yuna schluckt geschockt: „Und was, wenn nicht?“, flüstert sie gleichermaßen leis' zurück.
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"Das Problem ist, dass ich in Fledermausgestalt nicht die Kraft dazu habe, die Fensterscheiben zu zerschmettern, zumindest wenn ich mich nicht verletzen möchte.", sagt Viola gerade, "Und für meine humanoide Gestalt müsste ich genug Halt finden, um auf dem Dach stehen zu können. Was bei der Nässe erst recht schwierig wird." Sie geht zur Eingangstür und blickt hinaus. "Naja, zumindest sieht es so aus, als hätte der Regen mittlerweile aufgehört.", sagt sie und setzt nach: "Ich schau mal, ob ich was finde!", und geht raus. Kurze Zeit später hört man was klirren. Dann Stille. Alle warten auf Violas Rückkehr. Hoffentlich ist Mum schon wieder weg, zuckt es Yuna durch den Kopf. Angespannt hofft sie, dass der ‚Transportdienst‘ ungesehen bleibt.
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Viola kehrt mit zwei Gegenständen zurück: Ein Buch mit einer Hand auf dem Cover, und ein Glas mit einer seltsamen Flüssigkeit. Sie zeigt den anderen ihren Fund. Kommt das aus einem der Turmzimmer oben, fragt sich Yuna. Das wo das kratzende Geräusch herkam, das sie erst für ihren Entführer hielt? Shane scheint die beiden Gegenstände genauer anzusehen. Yuna fröstelts beim Anblick der Hand auf dem Buchdeckel, als könnte sie das Pulsieren von vorhin wieder spüren. Keito umschlingt von hinten ihre Schultern, reibt ihr die Arme, um sie zu wärmen. Sie lehnt sich dankbar an ihn und blickt angespannt zwischen Viola und Shane hin und her. Der … ist doch … auch ein Vampir, oder? Hat das ganze Mysteriöse damit zu tun? „Was geschieht gerade? Was bedeutet das alles?“ fragt Yuna ängstlich an Viola gewandt und blickt wieder zu Shane.
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denkzeit · 3 years
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19.03.2021 - 20:10
Ich fange definitiv gleich an zu weinen.
Nicht nur weil mich meine Gedanken ein wenig überwältigen, SONDERN WEIL ICH MAL WIEDER ALS ICH FERTIG WAR MIT DEM GESAMTEN BLOG GEFETTFINGERT HABE UND IHN GELÖSCHT HABE !!!!
oh man.. Ich habe da mein ganzes Herz reingesteckt und dir so viel von meinen Gedanken erzählt Kalbim... 
ich probiers nochmal. Dazu ist es mir zu wichtig, diese dinge loszuwerden als aufzugeben nur weil ich wieder gefettfingert habe. :c bin richtig enttäuscht gerade hömma, glaubstes ?
Und als ich eben meinte ich hab dir mein Herz ausgeschüttet, war das halt realtalk ernst gemeint, der Blog war so damn lang und jetzt, alles weg. Bruh. Aber egal, Gedanken sind ja die selben.
Wir haben es geschafft. Wir haben irgendwie auf eine Art und weise wieder zueinander gefunden und es hat sich nichts schöner angefühlt, als dich wieder in den Arm nehmen zu können.
Kalbim. Ich wollte dir gerade eigentlich nur nochmal ein paar dinge sagen, die ich wahrscheinlich so auf die Art nie hinbekommen würde, dir persönlich zu sagen. Und vorab; ich weiß wie Anstrengend ich sein kann, wenn ich wieder mal angst habe es sei irgendwas, oder wieder 1000 mal frage “Alles gut bei uns? du bist irgendwie anders”. Aber bitte nimm mir das nicht übel, denn für mich bist du einfach einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben. Du bist und bleibst für immer ein Teil von mir, egal was war und egal was kommt. 
In der Zeit in der wir keinen Kontakt hatten, habe ich jeden Tag an dich gedacht. Ich habe mir Sachen aufgeschrieben oder bei Instagram in einem Extra Ordner abgespeichert, weil ich mir dachte “ey wenn er das sehen würde, er würde mit mir weinen vor lachen”. Ich habe an dich gedacht, von dir geträumt. Soweit bis ich alle meine Gedanken irgendwann in einen Song verfasst habe. Er ist noch in der Entwicklung und ich bin ein wenig am Strugglen mit mir selbst ob ich ihn veröffentlichen werde oder nicht, aber du wirst ihn definitiv kriegen! <3 
Ich habe deinen Hoodie jeden Tag getragen, egal wie oft ich ihn dann waschen musste, Hauptsache ich hatte ihn an. Alleine dieser Pullover hat in meinen Augen einen so riesigen Wert, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Ich musste so häufig an unsere Midnight-Car-Rides denken mit lauter Musik, oder die paar male, wo wir unseren Lieblingsrussen von seinen Corona Partys abgeholt haben und aus “in meinem Benz” plötzlich “in meinem Polo” entstand. Oder wo wir als Ingrid und Gerd (oder 2 andere alte Eheleute Namen) Nachts durch Hannover gelaufen sind und Random, Übermüdet und ab und zu im Rausch irgendwelche Kennzeichen vorgelesen haben wie z.B. H/NN oder auch Hinninin ausgesprochen. Selbst jetzt wo ich nur daran denke kriege ich einerseits Tränen in den Augen und andererseits tut mir der Bauch weh vor lachen.
Du hast mir so viel gezeigt und beigebracht. Wie aus dem Lied von LEA: “du hast mir gezeigt, dass das leben nicht schwarz-weiss ist, dass es nicht nur richtig oder falsch gibt. Und, dass ich nicht allein` bin. Von dir weiß ich, was liebe ist. 
Wie du auch weißt waren die letzten paar Monate nicht leicht für mich, sei es der Verlust gewisser Leute gewesen, du weißt safe wen ich meine, oder einfach Schulstress, genereller Stress. Doch selbst in deiner Abwesenheit hatte ich das Gefühl beschützt zu werden und einen Grund zu haben weiter zu machen. Du hast mir erzählt, dass du Nachts bei mir warst, draußen vor der Tür. Als ich das gehört habe dachte ich nur, krass. Denn ich saß fast jeden Abend bis 2/3am draußen und hab an all unsere Momente gedacht und mir gewünscht dass du da bist. Ich hab so oft im Garten gelegen und in die Sterne geguckt um mich an das Sternenschnuppen-suchen bei dir im Park auf der Bank zu erinnern. 
Aber Canim, bitte mach dir keine Vorwürfe, es ist okay und es ist passiert. Du brauchtest deine Ruhe und musstest dich neu Sortieren. Am Anfang fiel es mir natürlich nicht leicht, aber ich sagte mir nur, ist er glücklich bin ich es auch. Ich kann dir gar nicht beschreiben was du mir bedeutest, denn du bedeutest mir so viel. Manchmal bin ich von mir selber überrascht, wie krank kitschig ich mich manchmal anhöre, aber es ist halt einfach absolut true so. Du bedeutest mir alles, Ich würde alles für dich tun und wenns sein muss alles für dich Aufgeben. 
So einen besonderen Menschen wie dich, schickt Gott mir erstens nicht umsonst und zweitens nicht zweimal. Ich möchte das du weißt, dass du immer mit mir reden kannst, egal wie groß deine Probleme sind; Ich werde mein bestes geben um dir einen Teil abzunehmen. Wir werden zusammen eine Lösung finden und zusammen durch die Scheiße gehen, so wie du es mit mir immer getan hast.
Ich schätze jeden einzelnen Schritt den du mit mir gegangen bist und immer noch gehst und jedes einzelne Wort dass du mit mir gesprochen hast und sprichst. Jeden einzelnen Rat und jede einzelne Berührung, ob mit Worten oder Umarmungen.
Apropos Umarmungen; nur Gott weiß, wie sehr ich dich jetzt einfach in den Arm nehmen würde um dir all das nochmal zu sagen. Ich habe zum ersten mal das Gefühl bei einem Menschen “Zuhause” angekommen zu sein. Du nimmst mich wie ich bin und akzeptierst jede Macke an mir. 
Unteranderem wollte ich dir auch nochmal sagen wie heftig Stolz ich einfach auf dich bin, was du alles erreicht und hochgezogen hast. Deine Musik. Wow. Da muss ich ehrlich sagen fehlen mir die Worte. Das einzige was ich dir dazu sagen kann ist, dass ich mehr als Stolz auf dich bin und das was du da veröffentlicht hast. Ich stehe 100% hinter dir und deiner Musik und werde dich immer Unterstützen egal wo ich kann und wie viel es mich kostet.
Askim, Ich habe dich mehr als über alles lieb. Ich hoffe du weißt was für ein Wundervoller und einzigartiger Mensch du bist. Du inspirierst mich mit deinem Mindset jeden Tag und zeigst mir immer wieder was es heißt stark zu bleiben egal wie schwer es wird. Wenn Lieblingsmensch eine Definition hätte, würde sie deinen Namen tragen! <3
Ich danke dir vom ganzen Herzen für alles, Ich liebe dich <3
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vanaachen · 3 years
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Ungesagte Worte #12
Happy birthday
Das ist etwas, dass du nicht mal sagen darfst, wenns jemals so sein sollte. Ich glaub danach wär nichts mehr von mir übrig..
Freu dich oder sei leise :*
Instant korb weil du kacke zu Hase warst 🖕
Ich vermiss dich jetzt schon..
So schnell wie sie verschwunden waren, so schnell sind sie auch wieder da.. 🌙
Das Bundesland.
Ich hab NICHTS davon für dich getan du Abschaum!
Halt die Zeit an. Bitte..
Vor der Leere die kommt wenn du gehst
Ich wünschte, es wär realistisch zu hoffen, dass wir uns ganz bald wieder sehen.. gerade fehlst du übertrieben.
Ich vermiss dich 🥺 kommst du wieder her bitte?
Dein Ernst? Wieso?!
Können Sie nich einfach für mich zuständig bleiben? 
Wir haben übrigens über dich geredet :P
Soviel zu “ich werd nie wie er”.. Hätte nie gedacht das mal zu fühlen, aber ich bin echt enttäuscht von dir!
Ständig, aber bei weitem nicht oft genug.
Dir ist bewusst, dass das nicht bedeutet das du irgendwas falsch machst, sondern lediglich das bei mir einiges falsch läuft?
Ich wollte dir nicht weh tun!
Oder vielleicht will ich nicht dass du mir das winzige Fünkchen von „zuhause“ wieder wegnimmst.
Du weißt wie sehr ich es hasse.. ich ruf nur aus einem Grund nicht an: verdient.
Rufst du mich an? Können wir bitte reden?
Nich heute. Auch nich weil Feiertag. Tut mir nicht leid.
N Schlag ins Gesicht hätte nicht mehr weh tun können..
Solltest du vermutlich gar nich. Aber ich bin nunmal ein egoistisches etwas und wills trotzdem.
Vielleicht bin ich grad einfach zu unfähig um irgend etwas richtig zu machen.. es tut mir leid.
Fuck. Tschuldige..
Eigentlich überhaupt nicht, aber das is egal wenns um euch geht.
Ich vermisse dich!
Darf ich auch? 🙈
Mehr als alles andere auf der Welt
Vielleicht bin ich echt n bisschen zu hart zu dir.. heute tuts mir sogar leid. Ich kann nur noch nicht wieder anders und daran bist hauptsächlich du schuld.
Die erste nacht danach hass ich immer am meisten.. 🥺
So rein theoretisch: wenn ich was dummes gemacht hab, wofür du schon mal geschimpft hast und dadurch jetzt was uncooles passiert ist und ich es dir sage, nicht um rumzuheulen, sondern nur damit dus weißt weil dus im schlimmsten Fall irgendwann siehst, lachst du mich aus oder bist du sauer?
Wär irgendwie ganz cool wenn mir mal jmd bescheid sagen würde -.-
Wie schön immer wieder zu merken wie viel ich dir bedeute. Fühle mich sehr wertgeschätzt und geliebt von dir. Bist die beste. *Ironie off 🖕
Ich hab Angst..
Versuchen mir einzureden dass das grad nur Einbildung is :D
Es tut mir leid, es tut mir leid, es tut mir leid, es tut mir leid! Ich bin der fucking dümmste mensch der welt. Es tut mir leid!
Ja, hab gemerkt wie unnötig es war dir deshalb zu schreiben. Tschuldigung..
Danke fürs Gespräch :D
Viel Erfolg 🍀✨
Etwas das in meinem Leben (meiner Meinung nach) passt und mit dem ich vollständig zufrieden bin: du.
Ich würd dir helfen wenn ich könnte, aber ich kann nicht. Tut mir leid!
Mach mir deshalb doch nich immer ein schlechtes Gewissen -.- DU bist gegangen!
Ihr wollt mich doch echt alle verarschen -.-
Bin ich wirklich so wenig wichtig für dich?
Ich glaub das war ein Fehler
Weil dus nicht tust und bereust dass du was anderes behauptet hast und nich weißt wie dus zurück nehmen sollst?
Funfact: is nicht nötig 💙
Happy birthday 🦋 ich vermisse dich 😔
Okay das wars. Ich bin raus. Fickt euch!
Ich hab bullshit gelabert. Der eigentliche Grund ist dass ich nich weiß ob ichs noch darf.
Ich hoffe du hast ihm wenigstens geschrieben.
Ihr werdet übrigens gerade Großeltern
Wieso heul ich eigentlich jedesmal wenn du sauer auf mich bist? Dann muss ich mir wenigstens nicht den bullshit anhören der aus deiner fresse kommt
Ich könnts so hart verstehen wenns ernst gemeint wär..
Happy birthday T🧡
Herzlich Willkommen in einer echt gestörten Familie kleines Würmchen.
Wer würde sich eigentlich bei mir darum kümmern? Glaub es gäb nicht ma eine..
Können wir telen?
🖕.
Schon ma drüber nachgedacht dass es gefährlich werden kann? Sieht hart ungesund aus. Hör auf!
Ich liebe dich 💙
Funfact: ich hab fb's von letztem Jahr und ich komm mir allein deshalb schon unglaublich kacke vor. Das Verhalten machts nich einfacher..
Oh wait.. wtf? Das hast du nich ernsthaft gesagt während ich verfickt nochmal neben dir stehe?!
Du mich nicht.
Notfallanrufe genehmigt?
Ahhhhhhhhhhhhhhhhh
Ich wünschte du wärst hier..
Ich bin dezent pissed. Is das gerechtfertigt? Nein. Bins trotzdem.
Heute vor einem Jahr war ich glücklich..
Hast du?
Ich werds nich gerade erst, ich bins schon die ganze Woche.
Bis Sonntag?
Ich brauch ganz dringend nen Termin
Und wieso genau interessier ich dich auf einmal wieder?
Alter… dumm?!
Stirbt sie jetzt?
Ich bin stolz auf dich 💙
Bin ich so zu dir? Fühlts sich für dich so an?
Weils ich gerade heute nicht ertrage, noch mehr daran zu denken, was ich für ein beschissener Mensch bin.
Ist es nicht lächerlich wie ich mich dazu zwinge Grenzen zu respektieren, von denen ich nicht mal sicher bin ob du sie wirklich aufgestellt hast, obwohls mich komplett fickt, einfach weil ich denke du hättest sie aufgestellt haben können?
Warum muss ich sowas eigentlich immer machen?
Weißt du, dass dieser Tag mittlerweile schlimmer für mich ist, als der nächsten Monat? Einfach weil ich weiß, dass du für mich da bist, aber nicht wer für dich da ist.
Handy ist auf laut.. ich bleib wach so lang ich kann.
Keine Ahnung. Ich ignoriere es, so wie alles momentan. Aber cute dass du fragst!
Nein, is mir den Sprit nich wert.
Darf ich dich daran erinnern, dass du uns verlassen hast? Spiel dich jetzt nich als Held der Familie auf -.-
Weißt du eigentlich dass letzte Woche ihr 1. Todestag war? Hast du auch um sie geweint? Hast du dich bei M gemeldet? Dann fick dich!
Sie hat übrigens Alzheimer. Sie wird dich nicht erkennen, heul mich danach nicht zu!
Du hast mir meine gute Laune kaputt gemacht-.-
Ich wills nicht wissen.
Der ganze Nachmittag hat sich angefühlt wie damals auf der Treppe. Mit dem Unterschied dass ich diesmal wusste, du kommst nicht. Ich hasse es dass du so weit weg bist!
Dann antworte mir halt nicht du Bastard
Vermiss dich n bisschen. Merkstes?
Für dich schaff ichs :P darf grad nur nich wütend auf dich werden xD
Sry. Hab dich lieb.
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crazy-walls · 4 years
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hmmmm idk if its mean to send u another prompt? if it is, pls ignore this ._. but maybe if u get an idea for 14 or 50 and justus/ peter or bob (or both) (idk i thought its worth a try?)
Totally fine, I had a lot of fun with this! Ich hab erst kürzlich "Nacht in Angst" gelesen und die Folge ist nicht nur super, ich fand sie auch sehr passend zu dem Prompt - also ist das hier quasi ein Prequel dazu geworden ;) hoffe, es gefällt dir :)
“You look amazing tonight.”/“Nothing is wrong with you.”
Fluchend kniete Justus auf dem Boden und versuchte, seinen linken Schuh zu binden. Das dämliche Jackett nahm ihm beinahe jegliche Bewegungsfreiheit, aber er hatte ebenso wenig Lust, sich erst heraus zu schälen, nur um sich anschließend wieder in den unnachgiebigen Stoff quetschen zu müssen. Aber er kam einfach nicht richtig an die Schnürsenkel ran.
Was man nicht alles für ein unvergessliches Erlebnis tat, dachte er grimmig und funkelte die schwarzen Schuhe an. Sie reflektierten den warmen Schein der Flurbeleuchtung, doch inzwischen war es Justus ziemlich egal, wie elegant sie aussahen. Am liebsten hätte er sie in die Ecke geschleudert, und den Anzug gleich hinterher. Schon lange hatte er sich nicht mehr so unwohl gefühlt. Das Etikett seines Hemds kratzte im Nacken, die Krawatte schien ihm langsam die Luft abzuschnüren und hier drinnen war es sowieso viel zu warm, um sich in einem Anzug zu verrenken.
„Was treibst du denn da, Junge?“
„Frag lieber nicht“, knurrte Justus und stand ächzend auf. Onkel Titus‘ irritierter Blick folgte ihm, als er den linken Fuß auf die zweite Treppenstufe hievte. Immerhin war die Hose nicht ganz so eng, aber der Stoff war ebenso steif wie der der Anzugjacke.
„Kann man dir irgendwie helfen?“
„Nein.“
Kopfschüttelnd setzte Titus seinen Weg in die Küche fort. „Weißt du, was dein Neffe vorhat?“, hörte Justus gedämpft durch die angelehnte Tür dringen.
„Ich glaube, er hat eine Verabredung“, erwiderte Mathilda. „Oder irgendeinen Unsinn im Kopf, so genau weiß man das ja nie. Jedenfalls hält er sich mal wieder sehr bedeckt.“
„Verabredung? In dem Aufzug? Mit wem denn?“
„Ein Date“, präzisierte Tante Mathilda, und wäre Justus nicht so genervt, hätte er über ihre Betonung des Worts wahrscheinlich gegrinst.
„Euch sollte eigentlich bewusst sein, dass ich euch durchaus hören kann“, grummelte er stattdessen, nachdem er es endlich geschafft hatte, die verdammte Schleife zu binden, und trat durch die Tür.
„Na, dann kannst du jetzt ja auch mal erzählen, warum du dich so in Schale geworfen hast.“
„Wir haben Pläne.“
„Wer ist wir? Und was für Pläne?“
Bevor Justus antworten konnte, kam sein Onkel ihm zuvor. „Wen sollte er wohl meinen? Können doch nur Peter und Bob sein“, sagte er, als sei es das Selbstverständlichste überhaupt. Und genau genommen war es das wohl auch. „Die Pläne würden mich allerdings auch interessieren.“
„Wir wollen nach Hollywood“, erklärte Justus. Mehr mussten die beiden wirklich nicht wissen, oder er käme gar nicht mehr weg. Denn wenn Titus erfuhr, dass Justus und seine Freunde zur Star Wars Prämiere fahren würden, gäbe es für ihn wohl kein Halten mehr – schon seit Wochen schwärmte Titus von dem neuen Film, obwohl er ihn noch gar nicht gesehen hatte. Besser, ihm erst morgen alles zu berichten, auch wenn es Justus ein schlechtes Gewissen bereitete.
Glücklicherweise blieben ihm weitere Fragen erspart, denn in diesem Moment klingelte es an der Tür. Sofort drehte Justus sich um und lief durch den Flur. Als er die Haustür öffnete, konnte er einige Sekunden lang nur starren. Peters Anzug saß nahezu perfekt und das weiße Hemd brachte die Sonnenbräune des Sommers hervorragend zur Geltung. Die grüne Krawatte ließ seine Augen noch mehr strahlen als sonst und schaffte es sogar, auch das Rot in Peters Haaren weiter zu betonen.
Allerdings erging es Peter nicht viel besser als Justus. Der Zweite Detektiv musste erst einmal schlucken, bevor er ein „Du siehst toll aus“ hervorbrachte.
Sofort spürte Justus wieder, wie der Anzug ihn einengte. Unbehaglich zupfte er am Revers des Jacketts herum, schaffte es aber doch, eine angemessene Erwiderung zu finden. „Nicht annähernd so toll wie du“, murmelte er und war sich nur allzu bewusst, wie das Hemd aus seiner Hose rutschen wollte. Mittlerweise war es fast zu kurz, und vielleicht sollte er wirklich endlich dem Drängen seiner Tante nachgeben und ein neues kaufen.
„Du hast ganz offensichtlich keine Ahnung“, meinte Peter und sein Grinsen ließ Justus ganz schnell alles Andere vergessen. „Ich hab heute Abend garantiert die bestaussehende Begleitung, und die klügste noch dazu.“
Justus rollte die Augen und löste seine Krawatte ein wenig. „Erzähl keinen Blödsinn.“
„Tu ich nicht.“
„Peter, auch wenn es nett gemeint ist, brauchst du sowas nicht zu sagen. Es sieht ohnehin jeder, dass das nicht stimmt.“ Und dass Peter so ziemlich jeden anderen haben könnte, schoss es Justus ungebeten durch den Kopf. „Dass mit mir was nicht stimmt“, rutschte es ihm auch schon heraus, bevor er sich auf die Zunge beißen konnte.
Augenblicklich erlosch Peters Grinsen und eine kleine Falte bildete sich zwischen seinen Brauen. Entschieden trat er einen Schritt auf den Ersten Detektiv zu, sah ihn ernst an und nahm Justus‘ Gesicht in seine Hände. „Ich sag das, weil ich es genau so meine. Du siehst großartig aus, und mit dir stimmt absolut gar nicht nichts.“
„Nicht nichts?“
„Du weißt doch, was ich meine“, schimpfte Peter und beugte sich zu ihm hinab, um ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen zu drücken – wahrscheinlich vor allem, damit Justus ihm nicht weiter widersprechen konnte.
„Also doch ein Date!“, zischte es hinter der Küchentür und Justus zuckte zusammen.
Er merkte, wie er knallrot wurde. „Lass uns in der Zentrale auf Bob warten.“
„Wieso? Hier ist’s sicher wärmer als da drüben.“ Offenbar hatte Peter überhaupt nicht mitbekommen, dass sie nicht ganz ungestört waren.
„Da drüben gibt es aber keine neugierigen Tanten und Onkel, die über meine Motivation bezüglich der Wahl meiner Abendgarderobe spekulieren“, knurrte Justus etwas lauter als nötig.
„Aha.“ Eindeutig noch nicht überzeugt, warf Peter einen fragenden Blick in Richtung Küche.
„Komm einfach mit.“ Ohne auf eine Antwort zu warten griff Justus nach Peters Hand und zog ihn hinaus auf die Veranda. Schon fühlte er sich etwas besser, und während sie über den Hof schlenderten, strich Peters Daumen immer wieder über Justus‘ Handrücken. Trotz allen Unmuts über die unbequeme Aufmachung breitete sich ein warmes Gefühl in seiner Brust aus. Etwas, das nicht nur Vorfreude war. Es würde ein ganze besonderer Abend werden, das spürte er – allerdings konnte er nicht ahnen, wie recht er damit hatte.
*
Bonus:
Mit einem erschöpften Seufzen fuhr Justus sich durch die Haare. Noch immer brannten seine Handflächen von dem Seil des Fahrstuhls, das er hinab gerutscht war, und er zweifelte nicht eine Sekunde lang daran, dass er die Schmiere nicht nur auf dem ehemals weißen Hemd, sondern auch im Gesicht hatte. Er konnte bloß hoffen, dass seine Tante schon schlafen gegangen war, wenn er nach Hause kam.
„Weißt du, ich hab mich vorhin doch geirrt“, riss Peter ihn aus seinen Gedanken.
„Was?“
„Jetzt bist du ganz eindeutig die bestaussehende Begleitung, die ich mir vorstellen könnte.“
Justus stieß ein Schnauben aus und schüttelte ungläubig den Kopf. Womöglich hatten die Gangster Peter doch eins übergebraten und er hatte es einfach vergessen. Oder das restliche Adrenalin ließ ihn völlig durchdrehen.
„Ich mein’s ernst“, bekräftigte der Zweite Detektiv und rutschte näher an Justus heran. „Ich steh auf verdreckte Männer in Anzug.“
Neben ihm prustete Bob los, aber als Peter Justus etwas unsanft in einen Kuss zog, war ihm das herzlich egal.
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younganonymus · 3 years
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Wichtiger weil es schön ist wenigstens zu hören dir eine Freude damit bereitet zu haben! Ich war oft nicht da wenn du jemanden gebraucht hast! Vielleicht gerade deswegen weil ich immer das Gefühl hatte hilflos zu sein! Also habe ich mich für den zugegebenermaßen leichteren Weg entschieden. Und das ist verdammt scheiße! Insgeheim warst du mir aber nie gleichgültig auch wenn du dass (zu Recht) denkst . Egal wie lange ich keinen Kontakt zu dir hatte ich habe mindestens einmal die Woche hier nachgeschaut... Ich schäme mich ziemlich dafür! Auch wenn ich es verbockt habe bin ich trotzdem noch da! ich habe dir fast die ganzen 4 Jahre die wir uns nun kennen die Ohren blutig geschwiegen. Doch war ich nie ganz weg. Vermutlich wirs du es eh nie tun. Aber bitte pass auf dich auf M!
Hm…
Ich habe noch immer nur eine einzige Idee wer das geschrieben haben soll aber diese Person kenne ich nur aus dem Internetz,von hierher.
Wenn das die Person die ich denke,dann verstehe ich diese ?Komplimente? nicht. Denn ich habe aufgehört mich bei ihr zu melden da jene Person eine wundervolle Partnerschaft für das Leben gefunden hat und ich mich nicht einmischen mochte. Es kann trotzdem sein dass ich mich irre und komplett dumm,bekloppt bin,mal wieder etwas beziehungsweise jemanden vergessen habe.
Ich denke nicht dass wir uns im echten Leben schon einmal von Angesicht zu Angesicht begegnet sind,denke aber dass ich extra auf deine Empfehlung hin wegen etwas in deiner Stadt war (und hoffte dich treffen zu können es dir aber nicht verübelte dass du nicht erschienen bist).
(Und ich denke nicht dass du ein Junge bist den ich aus dem echten Leben kenne,das ist nicht sein Wortgebrauch.)
Desweiteren: Erstens: Fühle mich beleidigt von der Aussage dass ich es nie tun würde [falls Suizid gemeint war] weil ich es schon ein paar Mal versucht habe aber es jedes Mal so ist als hätte ich es geschafft aber irgendjemand steckt mich wieder zurück in meinen Körper oder dreht die Zeit zurück. {Wieviele Unfälle ich schon hatte aber nie einen Kratzer bekam oder wieviele Sachen mir schon passiert sind wo andere schwere Folgen von weggetragen hätten und mir vergleichsweise nichts passiert ist,wieviele Dinge ich schon gemacht habe wo jeder andere dreimal schon gestorben wäre (klettern ohne Halt,Balancieren ohne Sicherung,Kontakt mit Wildtieren,Tragen schwerer Dinge die so nicht getragen werden sollten,…)
Zweitens: Mit einer Ausnahme von wer du sein könntest dann aber die Zeitangabe von vier Jahren überhaupt nicht passt und wir uns dann aus dem echten Leben kennen würden und ich einsehe was gemeint ist mit 'warst nie da wenn ich jemanden gebraucht habe‘ {AAAAARRRGGHHHHH!!!!!! Ich werde verrückt dabei darüber nachzudenken wer mir diese Nachrichten schreibt!!! Soll nicht heißen dass ich keine weiteren möchte aber mein Gehirn geht jeden Kontakt durch den ich mal irgendwie hatte und versucht für jeden zu analysieren ob es jene Person geschrieben haben kann,bei den allermeisten aber ergibt es überhaupt keinen Sinn. Warum solltest du die beste Freundin meiner Ex sein, warum solltest du eine ehemalige Kurskameradin aus der Schule sein, warum solltest du ein "Kumpel" sein??? Meine Schwester kenne ich länger und sie eigentlich nicht meinen tumblr,das ergibt also auch keinen Sinn!},gibt es absolut keinen Grund sich Vorwürfe dafür zu machen mir nicht geholfen zu haben. Erstens weil ganz simpel ich keine verdient habe und zweitens weil ich mich weder jemandem aufdringen {Heißt es ausnahmslos „aufdrÄngen??? „AufdrIngen“ wird mir immer als fehlerhaft markiert wenn ich es schreibe aber ich bin der Meinung dass es das Wort so gibt.} möchte noch jemals nach „Hilfe“ fragen dürfte und auch hoffentlich nie werde.
Ich weiß nicht wer du bist,habe nur eine einzige Vermutung aber diese ergibt ebenfalls wenig Sinn da vieles in den Aussagen in den Texten nicht passt aber wie dem auch sei; tut mir Leid dass ich zu dumm bin zu wissen wer du bist und tut mir besonders Leid wenn ich komplett dumm bin und dich anscheinend vergessen habe!
Ich mochte noch viel mehr schreiben doch wie seit fast Jahren schon vergesse ich immer mehr und andererseits ist meine Reaktion auf diese Einreichung hier sowieso schon wieder viel zu lang,Entschuldigung dafür und Entschuldigung für jeden der sich diesen Beitrag hier durchlesen oder anschauen/vorbeiscrollen musste!
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thoughtless-kitty · 4 years
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Wenn du jemandem helfen willst der schlimmes erlebt hat...
Wenn du für einen Menschen da sein willst der etwas schlimmes/traumatisches erlebt hat, der vielleicht auch Ptbs und sonst was hat, dann musst du einiges beachten. Und bedenke es ist nicht leicht, du musst es wirklich wollen und genug Kraft für euch beide haben. Aber wenn du es wirklich willst weil du die Person liebst, egal ob freundschaftlich, partnerschaftlich oder famili��r, dann wird es sich lohnen, denn diese Menschen haben viel zu geben wenn du für sie da bist.
Also beachte folgendes:
1. Überlege dir GENAU ob du das willst und kannst, denn es wird sehr viel Kraft und Zeit kosten. Es wird frustrierend und sehr emotional. Fange nichts an wenn du dir nicht sicher bist, dass du das willst oder kannst. Denn wenn du erst einmal angefangen hast für diese Person zu kämpfen und dann einfach irgendwann gehst, fällt die Person noch mehr als schon davor, sie wurde schon oft genug fallen gelassen.
2. Denk IMMER nach BEVOR du etwas sagst oder tust, du weißt nie genau was die Person wie triggern kann. Manchmal sind es Dinge die auf den ersten Blick in keinem Zusammenhang zueinander zu stehen scheinen. Versetze dich in die Lage dieser Person wie sie sich dabei fühlen würde, wenn du das jetzt sagst oder machst. Und ja dabei musst du sehr vieles berücksichtigen. Ihre Vergangheit, ihre Persönlichkeit,.... Und sollte es mal vorkommen das du die Person triggerst, denn sowas kann immer mal vorkommen, merke dir was falsch gelaufen ist und achte darauf das es nicht nochmal vorkommt, du musst wirklich sehr vorsichtig sein.
3. Sei IMMER für diese Person da, auch wenn es 3 uhr in der Nacht sein sollte oder du eigentlich mit deinen Freunden feiern gehen wolltest. Diese Opfer musst du bringen.
4. Höre ihr IMMER zu. Du musst nicht immer die besten Ratschläge parat haben oder irgendetwas sagen. Höre einfach zu und lass die Person wissen das du ihr zuhörst und sie immer mit dir reden kann, z.B. kannst du sagen: "Ich höre dich" / "ich höre dir zu" wenn sie dir etwas anvertraut.
5. Höre IMMER GENAU zu und lies auch mal zwischen den Zeilen. Nicht alles was die Person sagt ist so einfach gemeint wie sie es sagt. Oft steckt mehr dahinter. Hinter einem “Nichts”, “ok” oder “Ich habe keine Lust/Ich will gar nichts” kann viel mehr stecken.
6. Frage nach: wie es ihr geht, wie sie etwas meint, was los ist,..., wenn nötig sei auch hartnäckiger ABER sei vorsichtig und achte auf ihre Körpersprache, Mimik, etc. manchmal solltest du das fragen dann auch lassen, wenn sich die Person zu bedrängt fühlt. Da musst du ein gutes Gespür für entwickeln und ein gutes Maß finden.
7. Nimm die Person einfach fest in den Arm, ohne etwas zu sagen. Sei einfach da.
8. Gib der Person das was sie in dieser/diesen Situation/en nicht hatte. Sei es, Geborgenheit, Sicherheit, Verständnis, Nähe, keine Nähe, Halt,... je nach dem was passiert ist. Gib der Person das was sie braucht und gebraucht hätte. Auch wenn es nur ein kleines bisschen ist. Wenn du dir nicht sicher bist kannst du auch fragen was die Person, damals gebraucht hätte oder jetzt braucht, doch wenn es von dir allein kommt ist es immer schöner.
9. Gib der Person das Gefühl das sie NICHT alleine ist.
10. Gib ihr Zeit. Sei es Zeit um sich dir zu öffnen, dir anzuvertrauen, Zeit bis sie Nähe aufbauen/zulassen kann, Zeit bis sie das Geschehene anzeigen kann, Zeit für sich,.... Da ist jede Person und Situation unterschiedlich, ob, wofür und wieviel Zeit sie benötigt. Dränge sie zu nichts, triggere sie nicht, zeige Verständnis.
11. Sage NICHT immer wieder so etwas wie: "du tust mir leid", so etwas hat die Person sicherlich schon oft genug gehört und sie will auch gar nicht bemitleidet werden. Sage lieber so etwas wie: "Ich finde du bist echt mutig, dass du das geschafft hast da raus zu kommen" oder "Ich finde du bist echt Stark, dass du das bewältigt hast" oder so etwas in der Art.
12. Sei NICHT Sauer und lass dich nicht entmutigen wenn es mal nicht wirklich voran geht. Manchmal geht die Person einen Schritt nach vorne und zwei zurück, weil sie Angst hat, ihr alles zu viel wird, es zu schnell geht, etc. Zeige auch hier Verständnis und zeige, dass du da bist und nicht enttäuscht bist von diesem "rückschlag".
13. Es ist gut möglich das die Person gereizter ist und deshalb schneller bei Kleinigkeiten austickt oder gemein zu dir ist. Sei trotzdem für sie da, sie macht es nicht mit Absicht, sie ist einfach sehr verletzt, wütend, traurig,... in ihr herrscht ein gefühlscocktail und sie weiß nicht wie sie damit umgehen soll, nimm es ihr nicht all zu übel. Und passe auf sie auf, in solchen Situationen neigen solche Personen dazu sich etwas anzutun wie sich selbst zu verletzen. Und sollte das passieren sei NICHT sauer auf sie, natürlich ist das nicht toll und auch keine Lösung und das weiß die Person auch aber in der Situation mit diesen ganzen Gefühlen sieht die Person das nicht mehr, sie will einfach nur den Schmerz loswerden,..., zeige Verständnis. Denn wenn du sauer auf sie bist oder sie gar anschreist wird sie es nur wieder tun, das ist ein Teufelskreis.
14. Bringe die Person auf andere Gedanken, lenke sie ab, macht etwas was ihr spaß macht, guckt einen Film, geht raus, spielt Dart, geht Schwimmen oder was auch immer der Person gefällt. Wenn sie antriebslos ist und sich nicht aufraffen kann, zieh sie einfach mit, drück ihr die Jacke in die Hand, nimm sie an die Hand und zieh sie raus.
15. Bring die Person zum lachen, egal ob du dich dafür zum deppen machen musst, ihr etwas spielt, einen Film guckt oder du sie an die GUTEN alten Zeiten errinerst. Tu was nötig ist um sie zum lachen zu bringen wenn auch nur für einen Moment.
16. Ermutige die Person, sei es sich Hilfe zu suchen, eine Anzeige zu erstatten, sich Beraten zu lassen, oder was auch immer. Unterstütze und begleite sie dabei, setze sie dabei aber NICHT unter Druck oder dränge sie dazu, gib ihr die Zeit die sie dafür braucht.
17. Biete deine Hilfe an, ob es Amtsgänge, Arztbesuche oder was auch immer ist.
18. Zeige IMMER Verständnis für ihre Situation, Handlungen und ihre Gefühle und werde nicht sauer deshalb.
19. Mache ihr NIEMALS Vorwürfe, die macht sich die Person schon selber genug. Mache ihr keine Vorwürfe für ihre Gefühle oder das was sie getan oder nicht getan hat.
20. Gib der Person das Gefühl das sie Verstanden wird und sie NICHT verrückt, dumm oder sonst was.
21. Sage ihr das es NICHT ihre schuld ist.
22. Informiere dich, über ihre Erkrankung, über das was passiert ist, was man tun kann,....
23. Nimm sie ernst, ihre Gefühle, ihre Situation, ihre Gedanken,....
24. Nimm es der Person nicht übel wenn sie mal nicht mit dir spricht, manchmal können diese Menschen einfach nicht reden.
25. Die Person wird sehr wahrscheinlich (gelegentlich oder auch öfters) Panikattacken und/oder Alpträume bekommen, versuche sie zu beruhigen, gib ihr erstmal Zeit, gib ihr etwas zu trinken, wenn sie es zulässt nimm sie auch in den Arm das ist manchmal hilfreich manchmal verschlimmert es allerdings auch die Situation also sei Aufmerksam.
26. Erzähle das was die Person dir anvertraut niemals weiter, gib ihr keinen Grund dir zu Misstrauen oder das Vertrauen zu dir zu verlieren.
!Ausnahme! Wenn die Person konkret ankündigt sich umzubringen und du nicht helfen kannst, solltest du es der Polizei melden.
27. Suche dir selber (professionelle) Hilfe und nimm das nicht auf die leichte Schulter, das ganze ist auch für dich schwer. Rede darüber und hole dir Tipps für den Umgang mit Person. So bleibst du Gesund und du kannst besser helfen.
Natürlich gibt es keine Anleitung wie du damit umgehen sollst, da jede Person und jede Geschichte unterschiedlich ist, aber das hier sind ein paar Anhaltspunkte. Nicht alle aufgezählten Punkte werden bei jedem funktionieren und für andere fehlen sicherlich einige aber so hast du zumindest einen Anfang. Wenn du die Person besser kennst wirst du auch besser wissen was zu tun ist und welche Punkte helfen können. Wenn du dir nicht sicher bist kannst du es vorsichtig ausprobieren oder nachfragen, wenn es hilft gut wenn nicht probiere etwas anderes. Wahrscheinlich fehlt in dieser Liste auch der ein oder andere Punkt aber es ist ein Anfang.
Zuletzt noch eins, danke das es dich gibt, du bist wundervoll!
-Eigenes
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grmpstories · 4 years
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Život je lijep/ Das Leben ist schön
Ante liebt das Meer. Jeden Morgen fährt er mit seinem Fahrrad in einer Viertelstunde von seinem Haus in Zadar an denn Strand von Puntamika. Dort steigt er gegen 13 Uhr erneut auf sein Fahrrad und fährt wieder zurück. Eine Viertelstunde später sitzt er mit seiner Frau am Tisch beim Mittagessen.
Das Meer strukturiert seinen Tag. Ohne das Meer, sagt er, könnte er nicht leben. Es ist sein Lebensraum, sein Lebenselixier. Ist es das Wasser? Die Luft? Die Weite? Die Ruhe? Der Strand? Die Wärme? Die anderen Menschen am Strand? Vermutlich spielt das alles für ihn eine Rolle.
Ante ist 70 Jahre alt, Rentner, großgewachsen und schlank, er hat eine gute Figur und ein schönes, gleichmäßiges und freundliches Gesicht mit strahlenden  Augen. Die grauen Haare sind im Nacken etwas aus der Form gewachsen. Oben hat er eine Glatze, weshalb man ihn nur selten ohne Schildmütze oder Strohhut sieht. Sein ganzer Körper ist von Haaren bedeckt, die Schultern, die Arme, der Rücken und die Beine. Es sind feine graue Haare, die sich, streicht man darüber, seidig anfühlen. Sein Körper ist braungebrannt, was kein Wunder ist, da er jeden Tag am Meer verbringt. In seiner Tasche hat er ein kleines braunes Glasfläschchen mit Öl. Damit schmiert er sich ein, indem er ein paar Tropfen dieser zähflüssigen dunkelbraungrünen Flüssigkeit auf die Hand tropfen lässt und auf dem Körper verreibt. Das Öl riecht merkwürdig. Ich vermute, es ist eine Mischung aus Olivenöl und Walnüssen, wie sie Einheimische an der Adria oft verwenden. Antes Körpergeruch ist eigen, mit einem Hauch von Knoblauch, der nicht unangenehm ist. Er verströmt den Geruch eines gesunden, aktiven Mannes. Ante ist fit und gesund, das sagt er auch. Sein einziges Problem sind Krampfadern in der rechten Wade. Deshalb kühlt er diese am Strand, wenn es zu heiß wird, mit einem nassen weißen Tuch, das er sich um die Wade wickelt.
„More je lijepo. Lijepo je more“, wiederholt er immer wieder, als wir miteinander im Wasser plantschen. „Das Meer ist schön. Schön ist das Meer.“  Und: „Das Meer ist warm.“ „More je topla.“ Und: „Volim more.“ „Ich liebe das Meer.“
Es ist der Strand der Männer, an dem wir uns treffen und kennengelernt haben. Die meisten, vor allem die Jüngeren wie ich, baden nackt. Die Älteren, vor allem die Einheimischen, tun das eher selten, und wenn, dann ziehen sie kurz ihre Badehose aus, gehen ins Wasser und hinterher, wenn sie wieder heraus gehen, ziehen sie diese wieder an. Ante trägt eine alte, ausgeleierte schwarze Badehose mit rotem Streifen. Manchmal, wenn er am Strand in einer aus Steinen gebauten kleinen Strandburg sitzt, zieht er seine Hose aus. Wenn wir zusammen im Wasser sind, zieht er sie unter Wasser aus und legt sie sich unter seinen Strohhut, ohne den er nie ins Wasser geht, auf den Kopf. „Das ist nicht schlecht“, sage ich zu ihm. „Da hast du immer einen kühlen Kopf.“ Ante lacht. Es scheint hier eine gewisse Scham zu geben, sich nackt zu zeigen, auch sein Begehren anderer Männer offen zu zeigen. Obwohl das Nacktbaden zu jugoslawischen Zeiten ganz selbstverständlich war und obwohl eigentlich jederzeit klar ist: Hier, an diesem Strand, ist der Treffpunkt schwuler Männer. Wer hier ist ist zumindest auch deshalb hier. Es sei denn, man ist Tourist und begreift nicht wo man ist. Das gibt es auch. Trotzdem will man, genauer gesagt: wollen die meisten Einheimischen hier nicht eindeutig als Schwule oder Männer begehrende Männer identifiziert werden. Deshalb hält man sich bedeckt. Es sind auch nicht alle dazu bereit, sich sichtbar und erkennbar auf sexuelle Kontakte einzulassen. Vor allem die Älteren sind es nicht, den Jüngeren scheint es eher gleichgültig zu sein. Ante will auf keinen Fall mit mir im Gebüsch hinter dem Strand verschwinden. „Šuma nije dobro“, sagt er immer wieder. „Šuma je loše. Ne volim ići u šumu.“ „Der Walt ist nicht gut. Der Wald ist schlecht. Ich mag nicht in den Wald gehen.“ Stattdessen sucht er den Kontakt lieber im Wasser. Ich finde das lustig, aber auch etwas unkommod. Und vor allem überrascht es mich deshalb, weil ich das Gefühl habe: Wenn wir im Wasser sind und miteinander herum machen, dann kann das ja jeder sehen, der hinschaut. Mir schien, als liebten wir uns auf einer Bühne. Ante schien das anders zu sehen. Mir als Fremdem ist das gleichgültig, ob man uns zusieht. Im Wasser fühlt er sich frei und küsst mich, berührt mich unter Wasser, schwimmt auf mich zu, an mich heran, wir umklammern einander mit den Beinen am Unterleib, reiben uns aneinander und plötzlich taucht er unter und sucht mit seinem Mund meinen Schwanz und bläst ihn. Wieder und wieder taucht er unter. Ich rette seinen Strohhut, der davon zu schwimmen droht und halte ihn fest, während er wieder und wieder unter Wasser taucht. Er bläst mich so lange, bis es mir kommt.
„To je bilo kao ples“, sage ich zu ihm danach und lache. „Das war wie ein Tanz.“ „Da“, sagt er. „Ja“ und korrigiert meine Aussprache von „ples“. In der Tat war es wie ein choreografierter Tanz im Wasser, ein eleganter, leichter und zugleich leidenschaftlicher pas de deux, in dem wir uns bewegten und den wir wiederholen.
Er gefällt mir. Ich sage es ihm, als wir im Wasser sind und er mich festhält: „Ti si lijep.“ „Du bist schön.“ Er scheint verblüfft darüber zu sein, dass ich ihn schön finde. „Ti si lijep“, sagt er zu mir. „Du bist schön.“ Auch ich bin erstaunt, dass er mir das sagt und lache ihn an. Auch er lacht.
Beide tragen wir Strohhüte. „Šešir je dobro“, sagt er. „Ein Hut ist gut.“ „Da“, antworte ich, „bolje kao kapa.“ „Ja, besser als eine Kappe.“ Beide lieben wir die Sonne, aber beide brauchen wir auch Schutz davor. „Moram biti opresno“, sagt er, hebt seinen Hut leicht an und zeigt mir seine Glatze. „Ich muss aufpassen.“ Ja, versuche ich zu sagen, der Strohhut ist prima, er ist leicht und er schützt auch das Gesicht, die Schultern und den Nacken.
Es ist überraschend für mich, als Ante mit mir Kontakt aufnimmt. Ich kann es erst gar nicht richtig deuten. Als ich morgens zum Strand komme, sitzt er bereits da, unweit von der Stelle, an der ich am Tag zuvor gesessen hatte. Als er mich sieht, winkt er mir zu. Ich verstehe sein Winken nicht richtig. Für mich ist es nicht eindeutig. Will er mich abwehren, ist es negativ gemeint? Dazu schaut er nicht böse genug. Oder ist es positiv gemeint? Ich entscheide mich dazu, ihn unverbindlich anzulächeln und mich schnell wieder von ihm abzuwenden, zumal ich mich gerade mit dem Nachbarn auf der anderen Seite, dem Schwyzerdütsch sprechenden Branko, unterhalten hatte. Der sagt irgendetwas Negatives, das ich nicht begreife und deutet in Antes Richtung. Später geht Branko auf Tour und ich sitze alleine an dem noch recht leeren Strand auf meinem Platz. Ante steht auf, kommt zu mir herüber und spricht mich an. Ich weiß nicht mehr, was wir gesprochen haben, ich mit meinem radebrechenden Kroatisch und er, der nur ganz wenige einzelne deutsche und englische Worte kann. Wahrscheinlich ist es Smalltalk. Auch er sagt irgendetwas Negatives über Branko, das ich nicht begreife. Branko sei böse oder schlecht. Erst langsam begreife ich, dass die beiden wohl schon irgendwelche Begegnugen miteinander hatten und sich nicht mögen. Später wird es mir klar. Branko ist eine klassische tratschende Tunte. Er erzählt alles, was er in Erfahrung bringt, sofort allen. Für ihn gibt es keine Intimität. Wer mit wem wie und wie oft – er scheint alles zu wissen und teilt sein wissen mit allen, egal, ob sie es auch wissen wollen oder nicht. Und er treibt es selbst ohne zu zögern mit allen, die ihm in die Quere kommen und mitmachen. Ante ist anders, ganz anders. Er mag das nicht, dieses Offensichtliche, das Tuntige, das Öffentliche und den Klatsch. Natürlich ist ihm Öffentlichkeit unbehaglich, denn im Gegensatz zu Branko, der hier nur eine Ferienwohnung besitzt und sonst in Zürich wohnt, lebt Ante hier und ist verheiratet. „Ante ist kein Mann für eine schnelle Nummer“, sage ich später zu Branko, als er unbedingt herausbekommen will, ob ich was mit Ante hatte. Ante bittet mich selbst, Branko nichts von uns zu erzählen. Er ist zurückhaltend, nobel und romantisch. Ante braucht Zeit. Und er braucht Vertrauen. Ist das auf beiden Seiten vorhanden, dann öffnet er sich für eine geradezu zärtliche Intimität.
Erst jetzt, nachdem er mit mir Kontakt aufgenommen und mich daran erinnert hat, wird mir klar, dass er es war, den ich am Tag davor vergeblich (und im Nachhinein doch unerwartet erfolgreich) versucht hatte, anzumachen. Er war dieser attraktive schlanke ältere Herr gewesen, der am Tag zuvor, einem Sonntag, bis in den Abend hinein am Strand war, der an der Ecke, wo es am Parkplatz vorbei in den Wald ging, neben seinem Fahrrad stand, mich anschaute, mir zuschaute, seinen Blick kaum von mir abwandte, aber nicht aktiv ansprang, nicht auf mich zu kam und mir nicht in den Wald folgte, in den ich ihn locken wollte. Ich hatte ganz offen versucht, ihn anzumachen, indem ich meinen Schwanz aus der Hose zog und ihn ihm zeigte und verdeckt daran herumspielte. Ante schaute nur zu – reagierte also immerhin – aber anders, als ich es mir in diesem Moment gewünscht hatte. Aber letztlich war seine Reaktion nachhaltiger und tiefer, als ich es mir jemals hätte träumen lassen.
„Du sprichst Kroatisch?“ fragt er mich. „Malo“, antworte ich. „Ein wenig.“ „Ćitati nije loše. Razumjeti je tako, tako. Ali govoriti je velika katastrofa.“ „Lesen geht nicht schlecht. Verstehen geht so lala. Aber sprechen ist eine große Katastrophe.“ „Ich kann nur ein paar Worte Deutsch oder Englisch.“ Er sagt sie auf. Es sind einzelne Worte, die ich kaum verstehe. „Weißt du“, sage ich, „mein bester Freund kam aus Kroatien. Leider ist er vor zwei Jahren gestorben. Ich hatte vorher schon ein bisschen Kroatisch gelernt. Aber das war nicht so ernsthaft, erst nachdem er tot war, habe ich richtig angefangen zu lernen.“ „Es ist schwer, die Sprache zu lernen“, sagt er. „Ja, es ist schwer.“ „Du sprichst gut“, sagt er. „Wir müssen uns viel unterhalten, dann wird es noch besser.“
Ante ist verheiratet und findet es schön, verheiratet zu sein. Das sagt er. Ganz genau habe ich seine Erklärung nicht verstanden. Ist es die Sicherheit, die Verlässlichkeit, ein gemeinsames Heim zu haben? Es ist schön, jemand zu haben. Es ist schön, ein Heim zu haben. Ante scheint seine Frau zu mögen oder womöglich zu lieben und trotzdem mag er auch mich. Ich werde kaum der erste Mann in seinem Leben sein, dem er nahekommt. Ganz ungeübt scheinen mir seine Aktivitäten mit mir nicht zu sein. Aber warum eigentlich auch nicht? Weshalb sollten wir Menschen konfektioniert sein, einsortierbar in Schubladen, schwul, hetero, bi, verheiratet, befreundet, solo und warum sollten wir uns überhaupt einschränken? Das Leben ist vielfältig. Man muss sich nur darauf einlassen und es leben.
„To je život“, sage ich. „Das ist das Leben.“ „Da“, antwortet er. „Zivot je lijep. Lijep je život!“ „Das Leben ist schön. Schön ist das Leben!“ Ernst sagt er das, mit Nachdruck.
„Ich habe Glück gehabt, dass ich heute kommen konnte“, sagt er eines Morgens. „Ich musste heute Morgen schon im Garten arbeiten. Hecke schneiden. Mit der Maschine. Ich habe eine Maschine.“ Die Pflichten des Alltags müssen erledigt werden. Wenn man das Sein am Meer nicht auslassen will, muss man eben früher aufstehen.
Wir sitzen am Strand, er mit Badehose in seiner kleinen Strandburg, ich nackt daneben. Immer dann, wenn gerade niemand herschaut oder vorbei geht, streicheln wir uns. Aber immer wieder werden wir unterbrochen, beziehungsweise Ante zieht zurück, weil er sich beobachtet wähnt. „Im Wasser ist es besser“, sagt er. „Stimmt“, sage ich, obwohl ich nicht ganz davon überzeugt bin. Im Wasser ist es auch nicht unbedingt bequem und ich habe nicht die Angst, die Ante hat, dass mich jemand beobachtet. „Aber am besten ist es im Bett.“ „Ja“, sagt Ante, „ein Bett müsste man haben.“ „Ich habe eins.“ „Ja?“ „Ja, ich habe ein Bett. In meiner Pension. Wenn du Lust und Zeit hast, können wir hinfahren. Es ist nicht weit und da vorne steht mein Auto.“ Ante schweigt. Er sagt nicht ja und nicht nein. Wir gehen ins Wasser.
An meinem letzten Tag fragt er, ob ich morgen auch wiederkomme. „Nein“, antworte ich. „Ich fahre nach Zagreb, einen Freund vom Flughafen abholen. Dann kommen wir für eine Nacht zurück nach Zadar und fahren dann weiter nach Orebić.“ „Ihr fahrt nach Korčula?“ „Nein nach Pelješac, wir bleiben in Orebić. Vielleicht fahren wir mal für einen Tag rüber nach Korčula.“ „Oh, Pelješac, da ist es schön. Ich komme eigentlich aus Metković.“ „Ja, Metković, da war ich auch schon“, antworte ich. „Vor ein paar Jahren bin ich einmal nach Mostar gefahren, das Neretva-Tal hoch. Da hat es mir gefallen. Wir sind dann über Međugorje zurückgefahren nach Makarska. Dort in der Nähe haben wir damals Urlaub gemacht.“ Ich erzähle ihm von Gerhard, dass wir uns schon sehr lange kennen und dass er schon 79 Jahre alt ist. „Oh“, sagt er, „ihr habt aber keinen Sex miteinander?“ „Nein“, sage ich, „nicht mehr.“ „Ah, früher hattet ihr?“  „Ja“, sage ich, „früher. Heute hat sich unsere Beziehung verändert. Er ist für mich wie ein Freund und zugleich so ähnlich wie ein Vater.“ Ich suche nach dem richtigen Wort. Čuvati“? Kann man das sagen? „Weißt du, inzwischen schaue ich nach ihm und sorge für ihn, wenn er das braucht, ich „behüte“ ihn,“ „Ja“, sagt er, „das ist gut.“ „To je dobro.“
Ich überlege, welche Farben seine Augen haben. Sind sie wirklich braun, wie ich spontan denke? Oder blau? Nein, das kann nicht sein. Oder grün? Jedenfalls ist sein Blick offen und klar und seine Augen leuchten.
Wieder sitzen wir nebeneinander am Strand, er mit Badehose, ich nackt, und wir streicheln uns. Ante zieht seine Badehose aus. Ich konzentriere mich ganz auf ihn. Er sucht auch mich, aber nachdem er mir am Tag zuvor einen geblasen hat, ist jetzt er dran. Auch dieses Mal werden wir hin und wieder unterbrochen, wenn jemand vorüber geht. Aber Ante scheint mir an diesem Tag weniger ängstlich zu sein. Ich blase ihn und er lässt es zu. Je länger ich es tue, desto mehr stöhnt er, leise zwar, aber unüberhörbar. Er ist erregter als sonst, und als ich denke:  Jetzt kommt er gleich und ihn dazu bringen will, zieht er zurück. Wollte er nicht? Konnte er nicht? Traute er sich nicht? Wollte er es sich aufsparen für seine Frau? Er atmet tief und laut. Ausgerechnet in diesem Moment kommt Branko vorbei, bleibt stehen und stellt eine banale Frage, die ich ihm beantworte. Als er weg ist, sagt Ante: „Gestern im Meer, das war gut, nicht?“ „Ja“, sage ich und lache. „Das war sehr gut, Vrlo dobro. Jako dobro. Nur im Bett ist es noch ein bisschen besser.“ Jetzt lacht er auch.
„Kannst du mir deine Adresse geben?“ fragt er. „Klar“ antworte ich und krame aus meinem Rucksack eine alte Visitenkarte. Damit habe ich nicht gerechnet, dass er danach fragt, eher damit, dass ich sie dem alten Schwerenöter Branko gebe, falls der einmal zufällig in meine Heimatstadt kommen sollte. Ich gebe ihm die Karte und erkläre, dass ich bald umziehen werde und sich meine Adresse ändert und ich ihm beide aufgeschrieben habe. Er zeigt auf die neue und sagt: „Ich werde dahin schreiben.“ „Oh, das ist schön!“ sage ich.
Ante zieht sich an. Er streift sein weißes T-Shirt über, zieht die nasse Badehose aus und schlüpft in blau-weiß gestreifte Boxer-Shorts und helle Shorts. Mit Strohhut, Sonnenbrille, Badeschlappen und Rucksack auf dem Rücken steigt er auf sein Fahrrad, ein ziemlich schickes All Terrain Bike, winkt, lacht mir noch einmal zu und fährt davon.
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nikooktaetab · 3 years
Text
SHIFTER 11
Im Laufe der nächsten Wochen begrüßte der Uni-Stress die Mädchen erst richtig:
Jisuk stressshiftete über die erste Ausarbeitung, Eunsook kam das erste Mal zu spät (und dass zu einer Vorlesung am Nachmittag) und Yunhee verkrümmelte sich in den Pausen immer öfter in die Baumwipfel des Universitätsgeländes. Auch hatten sie weiterhin Kontakt zu ihren Mentoren und Schützlingen, allerdings war es nebst Uni und Alltagtsbewältigung, den ersten Parties der Freunde und so weiter und so fort gar nicht so einfach, sich zu treffen.
Tatsächlich war Yunhee so dreist und tauchte nach vermehrtem Gejammere von Jimin’s Seite eines Tages einfach bei den Tanzproben auf - beziehungsweise hielt sie ein Nickerchen in einem der nahen Bäume, hielt die Augen geschlossen aber die Ohren offen. Als Jimin’s nasale Stimme zu ihr herüber wehte, streckte sie sich, gähnte und kletterte dann langsam den Baum herunter, shiftete auf dem letzten Ast und ließ sich dann runterhängen und landete sicher auf zwei Füßen. Als sie den Baum umrundete sah sie, dass Jimin nicht alleine war: ein ziemlich großer Kerl mit einem weichen Gesicht und ein Spargeltarzan mit kurzen, weißen Haaren waren bei ihm.
Langsam kam sie näher und als Jimin sie aus dem Augenwinkel sah, wirbelte er ganz herum und zeigte mit einem Gesicht der freudigen Überraschung auf sie: “Ach nee, meine Nuna, hier?”
“Was soll denn hier deine heißen?”, knurrte sie genervt und schenkte den anderen beiden ein verkniffenes Lächeln, hob grüßend die Hand. Der Kerl mit dem weichen Gesicht deutete rasch eine Verbeugung an und stieß den Spargeltarzan an - der sich ebenfalls rasch verbeugte.
“Das sind Yugyeomie und Bambam”, stellte Jimin die beiden vor, Yunhee blinzelte etwas irritiert über den Namen des Letzteren, nickte und lächelte aber unbeirrt, “und das ist meine Yunhee-Nuna!”
“Deine Mentorin, ja. Hast du Zeit?”, fragte Yunhee kurz angebunden und checkte ihr Handy bevor sie es wieder in die Jackentasche ihrer dunklen Bomberjacke steckte. Bambam wackelte mit den Brauen und zwinkerte Jimin zu, Yugyeomie stieß ihn peinlich berührt an und kicherte nervös: “Wir wollten eh gerade gehen! Kannst ihn haben, Nuna~”, grinste er und Bambam rutschte ein “Come on, Bro, get it!” in Jimin’s Richtung heraus bevor der Größere ihn hinter sich her schleifte. Yunhee sah dem merkwürdigen Duo mit hochgezogenen Brauen nach bevor sie sich wieder zu Jimin umdrehte. Der sie nach wie vor mit glitzernden, zu Halbmonden gewordenen Augen ansah und das breite Grinsen nicht verstecken konnte. Das pfirsichfarbene Haar war strähnig und er kämmte es sich aus dem Gesicht, eine einzelne Strähne rutschte wieder auf seinen schmalen Nasenrücken und er bedeutete mit seinen beringten Händen, ihm zu folgen.
“Freut mich echt, dass du’s mal einrichten konntest! Willst du was essen oder trinken?” “Ich würde tatsächlich einfach gern irgendwohin, wo wir ungestört sind”, antwortete Yunhee rasch und erkannte zu spät, wie sich das anhörte. Jimin drehte sich mit hochgezogenen Brauen, aufgerissenen Augen und einem nun ziemlich schiefen Grinsen um und biss sich dann auf die Unterlippe um sich ein Kichern zu verkneifen.
“Oh Mann Nuna, das geht mir fast zu schnell…”, murmelte er amüsiert, Yunhee stöhnte genervt und fuhr sich nervös durch’s Haar. “Sei nicht dumm, so war das nicht gemeint! Kann ich mit zu dir kommen? Ich würd’ gern euren Dorm sehen”, drängte sie weiter. Je schneller sie es hinter sich hatte und sie etwas Einsicht in den Burschen geqatscht hatte, desto besser. “Kannst du, klar. Lass mich nur die Jungs vorwarnen…”, murmelte er und zog sein Handy aus der Tasche, klemmte seinen Hoodie und das Handtuch umständlich unter einen Arm, um zu tippen. Mit einem Schnauben nahm Yunhee ihm das Bundel sanft ab, er warf ihr einen belustigten Seitenblick und tippte rasch bevor er das Handy wieder in die Hosentasche seiner schwarzen Jogger steckte. Das weiße T-Shirt mit dem roten Druck LOVER auf der Vorderseite leuchtete im Sonnenlicht, er griff rasch wieder nach dem dunklen Hoodie und Handtuch und nach einem leisen “Danke” sagte er, wieder entspannt neben ihr her schlendernd, etwas lauter: “Du bist sehr hilfsbereit für einen Karnivor, Nuna…”
Yunhee konnte einen überraschten Lacher nicht aufhalten, sie presste sich amüsiert die kleinen Finger vor den Mund und schüttelte dann mit zuckenden Brauen den Kopf, warf einen tadelnden Blick zu ihm hoch.
“Das hat doch nichts damit zu tun… zumindest nicht immer. Wir sind mehr als unsere Tiere.” “Auch wieder wahr”, stimmte Jimin gedankenverloren wahr, Yunhee setzte nahtlos an und atmete tief ein: “Aber sie sind ein wesentlicher Teil von uns. Du, Jimin, ich hab nachgedacht…”, begann sie bedeutungsschwer, Jimin neigte den Kopf im Gehen etwas zur Seite und linste zu ihr herüber. Er war nur ein kleines Stück größer, wenn er den Kopf so wie jetzt etwas hängen ließ, waren sie auf Augenhöhe. Seine schmalen Augen waren sehr ausdrucksstark, offen und sie sahen sie an, nicht auf sie herab oder durch sie hindurch. Sie fühlte sich wohl aber auch ein wenig wie im Scheinwerferlicht. Rasch wandte sie den Blick ab, um sich auf ihre Worte konzentrieren zu können.
“Sieh mal… Ich hab’s der Uni nicht gesagt, weil du diese Entscheidung treffen musst, aber… besonders als kleiner Herbivor ist es sehr gefährlich, Stressshifter zu sein…”, fing sie an und Jimin schien sofort zu wissen, worum es ging. Er wandte den Blick ab, biss sich auf die Unterlippe und fuhr sich erneut durch’s Haar, beschleunigte seinen Schritt etwas. “Ach Nuna, deswegen brauchst du dir doch keine Sorgen zu machen!”, wehrte er beschwichtigend ab und stieß einen Lacher aus. Allerdings nahm Yunhee seine Welle an Stress automatisch wahr und sie war sich ziemlich sicher: könnte sie gerade sein Gesicht sehen, würde das Lachen nicht die Augen erreichen. Verdammt. Sie hatte es geahnt.
“Jaa ich weiß, ich muss mir keine Sorgen machen”, begann sie lahm und holte wieder zu ihm auf; er machte mit seinen kurzen Beinen riesige Schritte und wirkte mit den leicht vorgeschobenen  Schultern etwas draufgängerisch, “aber de facto mache ich mir Sorgen! Du könntest anstatt auf den Boden in die Luft shiften und fallen. Dir könnte sonst was passieren, und-”
Jimin wirbelte herum und blieb vor ihr stehen, sie rannte beinahe in ihn hinein und stand mit großen Augen direkt vor ihm, seine Nasenspitze berührte beinahe seine und die schmalen Augen wirkten eindringlich aber bestimmt: “Nuna… du musst dir WIRKLICH keine Sorgen machen.”
Yunhee runzelte die Stirn, sagte aber nichts. Dann ging sie um ihn herum in Richtung der Gemischten Dorms.
“Wie du meinst…”, murmelte sie, er schüttelte genervt den Kopf, konnte sich allerdings ein Grinsen nicht verkneifen und schloss dann wieder zu ihr auf.
+
Die Räumlichkeiten der drei passte zu ihnen: es war ein Chaos aus verschiedenen Möbeln, Dekoration, Klamotten hier und da und Essensresten vor dem Fernseher. Es war niemand im Wohnbereich, als sie ankamen, und nachdem Yunhee ihre Jacke und Schuhe ausgezogen hatte tapste sie hinter Jimin her. Taehyung und er teilten sich ein Zimmer; Taehyung’s Seite war etwas aufgeräumter und es hingen Zeitungsausschnitte an den Wänden und Postkarten aus Museen. Seine Seite wirkte klassisch, während Jimin’s das personifizierte Chaos war. Personifiziert in dem Sinne, dass es sehr nach Jimin aussah. Klamotten, Snapbacks, jede Menge Ketten und Ringe und Ohrringe lagen auf seinem Nachttisch und neben seinem Kopfkissen lagen Bücher und Zeitschriften. Seine Wand war leer bis auf ein paar Foto’s von Freunden und Familie.
“Sorry für das Chaos! Setz dich”, bot Jimin an und warf rasch eine flauschige Tagesdecke über seine zerwühlten Lagen und die wahlweise drei Schlafshirts. Grinsend nahm Yunhee Platz und hob die Beine, setzte sich in den Schneidersitz und deutete auf Taehyung’s Seite: “Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass du chaotischer als ein Hund bist…”
Jimin grinste verlegen, er hatte sich auf den Teppich vor seinem Bett gesetzt und scrollte durch sein Handy, machte die Bluetooth-Box hinter sich an und einige Sekunden später erklang eine ruhige Lofi-Hip-Hop Playlist.
“Da kommt wohl der Nager durch? Ich mag wühlen und Nester”, meinte er so trocken, dass Yunhee laut lachen musste. Sie schüttelte den Kopf über sein schelmisches Grinsen und nickte dann auf das Hundebett, dass unter Taehyung’s Bett geschoben war.
“Aber Taehyung macht’s richtig… Du musst dem Tier in dir etwas geben, damit es Entspannungsphasen hat, weißt du das?”
“Die Uni bietet doch einmal im Monat so ‘nen Abend an, wo man klassenspezifisch was machen kann… meinst du sowas?”
Yunhee legte den Kopf schief: “Naja, das ist nur ein Aspekt. Schön und gut, mit anderen Hunde Shiftern Ball zu spielen oder mit Wiederkäuern zu grasen, aber… du kannst dir auch selbst was Schönes geben, ab und zu. So wie Taehyung hier sein Hundebett hat, und das ein oder andere Spielzeug seh’ ich auch… außerdem riech’ ich Leckerli’s… hast du auch irgendwas für den Hamster?”, fragte Yunhee ganz direkt und Jimin sah sie mit großen Augen an, ein belustigtes Grinsen in den Mundwinkeln.
“Ne?” “Aish, komm schon! Naja, eine kleine Holzhütte vielleicht, mit ein bisschen Stroh drin? Ein Hamsterlaufrad? Irgendwas?”, hakte Yunhee verzweifelt nach und wedelte unbeholfen mit den Händen, Jimin kicherte nun vor sich hin und schüttelte den Kopf.
“Nee, brauch ich sowas denn? Ich bin doch kaum Hamster…”
Yunhee runzelte die Stirn und musterte ihren Dongsaeng. Das Sonnenlicht stand bereits tief und schien durch das Fenster hinter Jimin, sodass sein helles Haar leuchtete und die Haut glänzte. Obwohl er klein war, sah er gut aus, er hatte definitiv seinen eigenen Charme. Die Art und Weise, wie er sich hielt und bewegte, wie die Stimme zwar hoch aber rau war, gaben ihm eine gewisse Ausstrahlung. Yunhee legte den Kopf etwas schief.
“Du magst den Hamster nicht wirklich, oder?”, murmelte sie vorsichtig und bemühte sich, nicht allzu beschwichtigend zu wirken. Sie wusste inzwischen, dass Jimin höchst sensibel auf ihre Pheromone reagierte und so ziemlich alles zwischenmenschliche mitbekam - in der Hinsicht waren sie sich ähnlich…
Jimin erwiderte einige Sekunden ihren Blick, senkte dann die Augen und betrachtete seine kleinen Finger, die sich gegenseitig kneteten. Dann schniefte er, schüttelte einmal ruckartig den Kopf und zuckte dann die Schultern. Ein kurzes, freudloses Lächeln flackerte über sein glattes, schmales Gesicht: “Nee, aber was soll’s? Kann ich’s ändern? Nö. Also leb’ ich halt damit. Muss halt nicht wie andere ständig mit Hamsterohren oder so rumrennen…”
Yunhee wusste nicht recht, was sie daraufhin sagen sollte. Etwas unschlüssig sah sie langsam auf ihre Finger, sie spielten mit dem weichen Stoff der Decke. Eine Welle süßer, besänftigender Hormone traf sie und sie blinzelte und sah wieder auf. Jimin lächelte sie an, ein schiefes, entschuldigendes Lächeln.
“Ich weiß, du willst mir nur helfen… Sorry, dass ich’s so schwierig mache, Nuna”, murmelte er, die Stimme nasal und rau. Sie erwiderte das Lächeln. “Weißt du, dass das eine Gabe ist?”, fragte sie plötzlich und deutete auf ihn, er riss verwundert die Augen auf. “Was? Was meinst du?” “Dass du so sensibel bist. Du hast… wie soll ich das sagen? Du hast Aura. Dass du gut tanzt und man dir gerne zuguckt… hast du dir schonmal überlegt, ob das nicht auch mit deiner Gabe als besänftigender Shifter zu tun hat?”
Yunhee brach abrupt ab und bereute, so viel auf einmal gesagt zu haben. Aber Jimin hatte sie nicht unterbrochen und überhaupt nicht reagiert und sie sah ihn nicht an, spürte aber auch nichts. Nach einer Weile sah sie verstohlen von ihren Händen auf und sah durch den Vorhang wirren, kastanienbraunen Haares zu ihm herüber. Er hatte den Mund leicht geöffnet und sah sie verwundert an, seine Gedanken schienen sich zu überschlagen. Dann blinzelte er und ein kleines, echtes Lächeln machte sich langsam über sein Gesicht breit.
“Nein… darüber hab ich noch nie nachgedacht”, sagte er leise und musterte sie nun ganz unverhohlen und interessiert. Grinste dann, bis seine Augen nur noch Halbmonde waren, und warf ihr eine finger gun zu. “Aber danke für’s Kompliment!”
Yunhee verdrehte lächelnd die Augen und schüttelte leicht den Kopf, schob sich das Haar hinter’s Ohr. “Du bist unmöglich… Nimm dir das mit der Zeit für den Hamster bitte zu Herzen, Jiminie!”, sagte sie streng, doch der Spitzname, der ganz natürlich aus ihrem Mund kullerte, machte das beinahe wieder wett. “Aye, Ma’am!”, rief er mit gespielt tiefer Stimme und salutierte bevor er über ihren Gesichtsausdruck lachen musste. Yunhee sah die Zeit hinter Jimin auf dem Wecker und stand hastig auf.
“Oh, ich muss so langsam auch mal wieder... Ist Jeongguk eigentlich da?” Jimin nickte: “Der müsste in seinem Zimmer sein. Das gegenüber. Tu dir keinen Zwang an, aber ich muss echt dringend unter die Dusche…”
Yunhee nickte und sah Jimin kurz nach, der ins Bad verschwand, sie selbst klopfte vorsichtig an die Zimmertür des Jüngsten. Keine Antwort. Sie klopfte etwas energischer. Wieder nichts. War er vielleicht nicht da? Vorsichtig lehnte sie den Kopf zur Seite und ein flauschiges Ohr schob sich aus ihrem Haarschopf. Sie hörte etwas, konnte aber nicht ganz einschätzen, was es war. Langsam drückte sie den Türknauf runter und schob den Kopf ins Zimmer.
Jeongguk’s Zimmer war eine gesunde Mischung aus Taehyung und Jimin: es lagen zwar Klamotten hier und da, aber größtenteils war es sauber. Es roch nach junger Mann und frischer Wäsche, eine Yankee Candle stand auf der Fensterbank, Bilder und Poster hingen an der Wand. Am Schreibtisch, der vor dem schmalen Fenster stand, hing Jeongguk in seinem Stuhl mit dem Kopf auf dem Papierchaos gebettet und schnarchte leise. Sie musste kichern und Jeongguk zuckte leicht. Mit einem Murren rollte er den Kopf und streckte die Arme nach vorn, sodass einige Blätter raschelnd vom Tisch in einen Schoß und von dort auf den Boden rutschten. Langsam kam Yunhee rein und ging zu ihm, legte den Kopf schief und musterte sein Gesicht - oder das, was sie neben seinem Arm davon sah. Der Mund war leicht geöffnet, die Augen geschlossen. Tief schlafen konnte er nicht mehr, seine Augen hinter den Lidern bewegten sich nicht. Dichte Strähnen schwarzen Haares hingen ihm in der Stirn und ihre Finger kribbelten. Rasch bückte sie sich und hob das Papier auf. Es waren Notenblätter, unter anderem. Interessiert betrachtete sie die Noten, die ihr zwar etwas sagten - aber sie hätte sie gern gehört. Sang er oder spielte er ein Instrument?
“Nuna”, murmelte Jeonguk plötzlich verschlafen, die Stimme tief und kratzig vom Schlaf. Verwundert blinzelte sie zu ihm hoch und reckte den Kopf etwas.
“Hallo, Schlafmütze… Hab ich dich geweckt?” “‘n bisschen”, krächzte Jeongguk und streckte sich erneut, Knöchel knackten. “Hast du mich gehört?”, fragte Yunhee und stand auf, legte das gefallene Papier sorgsam geordnet neben seinen Arm. Er blinzelte mit einem Auge verschlafen zu ihr hoch und schüttelte träge den Kopf, bevor er sich etwas aufrichtete und nochmal in die Luft streckte. Wenn er die Arme so lang machte war er im Sitzen fast so groß wie Yunhee im Stehen. Dann tippte er sich gegen die Nase und lächelte mit zerknittertem Gesicht zu ihr hoch. Fragend hob sie die Brauen. “Was? Du hast mich gerochen, ernsthaft?” Kurz fragte sie sich, ob sie heute übermäßig geschwitzt hatte. Er nickte langsam, ein unbeirrtes, leicht verträumtes Lächeln auf den Lippen. Träge blinzelnd betrachtete er das Papierchaos vor sich als gehöre dieses Leben einem anderen. Dann wurde sein Blinzeln hektisch und er rubbelte sich mit den Händen übers Gesicht, gab einen kehligen Ton von sich.
“Aish?! Warum bin ich tagsüber immer so müde?”, jammerte er und griff nach dem Stapel, den Yunhee aufgehoben hatte, blätterte fahrig hindurch, “Bis morgen muss der Bumms fertig sein… Hast du dich mit Jimin Hyungie getroffen?”, fragte Jeongguk etwas zerstreut und mit dem verschlafenen, leicht geschwollenen Gesicht, der rauen Stimme und den gerunzelten Brauen sah er wirklich herzallerliebst aus - beinahe hätte Yunhee gekichert. Sie beließ es bei einem Grinsen und verschränkte die Arme, verlagerte ihr Gewicht auf ein Bein. “Nee, du, Jeongguk - ich hab mich selbst eingeladen! Das Wohnzimmerfenster war auf”, meinte sie spöttisch, kurz sah er geschockt zu ihr hoch - sah dann aber ihr Gesicht und zog die Nase grinsend kraus, zeigte mit einem Daumen auf ihr Gesicht. “Haste mich beinah dran gekriegt, Nuna! Und, hat Jiminie-Hyung was gelernt?” “Ein bisschen”, wich Yunhee unbeirrt lächelnd aus; das sollten die Jungen mal unter sich besprechen. Sie legte den Kopf schief und beobachtete sein emsiges Sortieren. “Und du, Mozart? Hast du ‘ne Minute für deinen Mentor?”
Jeongguk sah erneut zu ihr auf, die dunklen Augen wurden langsam klarer und er nickte hastig, ließ den Stapel Papier fallen und stand emsig auf - und rammte dabei den Stuhl nach hinten, der laut über den Boden schrammte sodass er erschrocken zusammen zuckte. Verärgert zeigte er dem Stuhl drohend die Faust und Yunhee schnaubte amüsiert, Jeongguk verkniff sich ein Grinsen und sah sich suchend um, bevor er auf das Bett deutete.
“Willst du dich setzen?” “Gern”, sagte Yunhee, ging um den Tisch herum und hüpfte dann auf die Fensterbank, zog ein Bein hoch und baumelte mit dem anderen. Jeongguk schnaubte belustigt und nahm selbst auf dem Bett Platz, sah aufmerksam zu ihr hoch. Sie legte den Kopf schief und zog die Brauen hoch.
“Also… Wie geht’s dir?” Vor allem dem Tier in dir… Jeongguk legte den Kopf und schien zu überlegen. “Mhh, ganz gut? Ja, ganz gut soweit. Uni ist anstrengend, aber macht Spaß”, schloss er und presste die Lippen zusammen. Ein Grübchen bohrte sich in seine Wange, er nickte und sah Yunhee mit großen Augen an. Sie verschränkte die Arme und lächelte unbeirrt, so langsam taten ihr die Wangen weh. Ihre Schützlinge passten wirklich hervorragend zu ihr; alles musste man ihnen aus der Nase ziehen!
“Jeongguk-ah, darf ich ehrlich zu dir sein?”, fragte sie, er fuhr sich durch’s lange Deckhaar und legte die ausdrucksstarken Brauen frei, nickte eifrig. “Ne!” “Du bist kein Schneeleopard”, schoss es prompt aus ihr heraus und sie erschrak sich beinahe selbst. Jeongguk auf der anderen Seite regte sich plötzlich nicht mehr; die großen, schwarzen Augen sahen sie unbewegt an und sein Mund stand leicht offen. Dann klappte er ihn zu und man sah die Sehnen in seinen Kiefern springen, als er die Zähne zusammenbiss. Er sah auf seine sehnigen Hände, er hatte sie zusammengepresst, seine Nasenlöcher weiteten sich als er anscheinend tief einatmete. Und lautstark wieder ausatmete. Langsam nickte er und sah dann wieder zu ihr rüber.
“Ja, das- das weiß ich. Also, ich hab’s geahnt…”, murmelte er, nun nickte Yunhee. “Ich hab mir gedacht, dass du das weißt. Ehm, du musst mir nichts sagen, was du mir nicht sagen willst…”, fing sie vorsichtig an und ließ eine bedeutungsschwere Pause. Erneut mahlte Jeongguk mit seinen Kiefern doch der Ausdruck in seinen Augen veränderte sich; er sah etwas weniger vorsichtig und gehorsam aus. Seine eine Braue zuckte und eine kleine Falte tauchte zwischen den Brauen auf, der Ausdruck in seinen Augen wurde verschlossen.
“...aber wenn du mit jemandem reden willst, dann kannst du dich auch gerne an mich wenden. Ich behalte es für mich”, schloss Yunhee etwas steif und wollte sich selbst ohrfeigen. Ja klar, warum mit seinen Bros reden, wenn man die Alte aus der Oberstufe anschreiben kann? Oh Mann…
Verlegen klatschte sie in die Hände und sprang von der Fensterbank, Jeongguk beobachtete sie leicht alarmiert und stand ebenfalls auf.
“Eh, danke, Nuna. Das ist… wirklich nett”, sagte er und schien um einen unverfänglichen, freundlichen Tonfall zu ringen und hörte sich ziemlich hölzern an. Yunhee hätte beinahe über sie beide gelacht, sie rieb sich die Stirn und drehte sich bei der Tür nochmal um.
“So bin ich! Also dann~”, rief sie und winkte gespielt euphorisch bevor sie fluchtartig den Raum verließ. Allerdings griff eine warme Hand nach ihrem Handgelenk und Jeongguk stolperte hinter ihr in den Flur, anscheinend selbst überrascht über seinen Elan. Rasch ließ er ihre Hand los und verschränkte seine Hände, sah sie von oben mit großen Augen bittend an: “Ah, sorry, aber hast du vielleicht demnächst mal Zeit? Also, eh, nur für mich? ‘tülich nur wenn’s geht”, nuschelte er und sein Busan Dialekt wurde dicker, Yunhee’s mundwinkel zuckten und in ihrer Mitte wurde es war. Der Kleine Große konnte ziemlich putzig sein, wusste er das?
“Klar”, sagte sie einfach und grinste ihn an, zog ihr Handy aus der Bauchtasche ihres oversized Sweaters und winkte damit, “schreib mir einfach!”
Jeongguk grinste und kleine Lachfältchen erschienen um seine Augen, die glänzten. Er nickte und presste die Lippen zusammen, hob eine große Hand und winkte. “Cool! Bis dann, Nuna!” “Bis dann, Jeongguk-ah, pass auf dich auf”, rief sie über die Schulter und stolperte dann fast in Jimin. Der lediglich Shorts über seinen Boxershorts trug und sie mit wackelnden Brauen angrinste: “Ach Mensch, Nuna, biste noch hier? Ups!”
“Du bist unmöglich”, stöhnte Yunhee und hielt sich theatralisch eine Hand abschirmend an die Augen, bevor sie die Beine in die Hand nahm und die lachenden Jungen hinter sich ließ.
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schwimmtagebuch · 10 months
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Bin immer noch gerührt von dem Wunder, das Telefon läutet nicht mehr in der Früh, ist er nicht mehr nach Schönbrunn gekommen, weil er meine Telefonnummer hatte? Warum steht er so früh auf? Ich möchte wissen, was er arbeitet. Wollte er mir Guten Morgen sagen? Was für ein Glück, dass das Wetter im Stadthallenbad keine Rolle spielt. Ist es nicht schön zu schwimmen, wenn es draußen schüttet? Vor der Stadthalle stand ein kleines, dunkles Auto mit einem grünen Rucksack auf dem Hintersitz. Schwimmt Adam nur am Mittwoch und am Freitag? Habe Maria getroffen, die über Mystik in der monochromen Malerei forscht. Sie ist auch so faul wie ich und hat nichts geschrieben und fragt: Wozu, um dann arbeitslos zu sein? Ich weiß so wenig über Adam und würde so gern alles wissen, werde ich es schaffen, ihn einzuladen? Wie geht das? Ich zittere schon, wenn ich nur daran denke. Die wahren Beziehungen sind einfach, sie ergeben sich, sagte der Pfau in der BLUE BOX. Soll ich dir zeigen, wo ich wohne, damit du mich wieder findest, wenn wir uns wieder aus den Augen verloren haben werden? MS sagt: Aus den Augen, aus dem Sinn. Du hast gesagt: Wir sehen uns sicher wieder! Nach dem ZEN ist es egal, ob jemand anwesend ist oder nicht. Je t'aime tellement, tu es tellement là tous le temps, tu existes si fort pour moi et à jamais qu'il est inutile que je te vois encore puisque tu seras toujours là quoi qu'il arrive. Zenmeister Jean-Luc Godard. Genügt es nicht, dass Adam lebt und in Wien ist und an der Filmakademie studiert und im Stadthallenbad schwimmt? Nein, das genügt noch lange nicht! Ich habe solche Lust, ihn zu lieben. In der Nacht habe ich gespürt, wie er mich umarmt, für ein paar Sekunden.
Der Installateur ist gekommen und hat einen Rohrbruch festgestellt, jetzt habe ich drei Wochen ein Loch im Boden. Die Wohnung wird neu ausgemalt deshalb, wie könnte ich dich da einladen? Meine Wohnung ist ein einziges Chaos und ich habe keine Lust, aufzuräumen, keine Energie. Habe mit meiner Nachbarin gefrühstückt. Um elf Uhr bin ich schwimmen gegangen, die Sonne hat sich kurz gezeigt, aber dann hat es wieder geregnet. War mir sicher, dass Adam heute kommt und er ist auch gekommen, um dreiviertel Eins, ich war schon bei der fünfzigsten Länge. Er ist eine Weile am Beckenrand sitzen geblieben und hat geschaut, als er mich kommen sah, ist er los geschwommen. Einmal bin ich zu den Toiletten gegangen und er hat am Beckenrand auf mich gewartet, um mich zu begrüßen, als ich zurückkam. Ich habe ihn gefragt, wie es ihm gehe und er hat gut gesagt, er ist mir so abweisend vorgekommen. Ich bin erschrocken weiter geschwommen, freut er sich doch nicht, dass ich da bin? Ich wollte nicht gehen, ohne mit ihm gesprochen zu haben. Heute habe ich achtzig Längen geschafft, weil er mir so viel Energie gibt. Habe beim deep end auf ihn gewartet, wusste nicht, ob er weiter schwimmen wird, aber er ist stehen geblieben und hat gemeint, dass es reiche für heute. Habe zu ihm gesagt, dass er noch Rückenschwimmen müsse, er hat wieder nichts verstanden, das alte Spiel, ich wollte nur nicht, dass er schon geht. Habe genervt gesagt, dass ich nur Spaß gemacht habe, vielleicht war ich grantig, nicht er? Er sagt, dass er keine Kraft habe, heute. Warum? Er lächelt: Wegen dem Wetter, wenn die Sonne scheint, geht es mir viel besser. Ich sage, dass es im Freien viel einfacher sei.
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lifeisacurve · 4 years
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Und weg bist Du
Dies ist eine Liebeserklärung an eine bestimmte Art, zu leben und an einen bestimmten Menschen.
"Wir müssen aber vorher noch...", sagt sie und ich will den Rest des Satzes gar nicht hören. Es ist Samstag, das Wetter ist endlich schön und ich habe meine Pläne für den Tag mitgeteilt: Motorrad fahren. Ich weiß, dass "wir müssen aber vorher noch..." mehreres bedeutet: "Wir" meint eigentlich mich und "vorher noch" weitet sich gern auf den ganzen Tag aus, etwa so wie in: "...kurz noch zu Ikea."
Für jene Frau ist das Motorrad ein Hobby, ein egoistisches, teures und unvernünftiges Hobby. Und obendrein eines, bei dem sie nicht dabei ist. Wenn es also aus Ihrer Sicht gute Gründe gibt, dass anderes wichtiger ist als ein Hobby, dann erwartet sie - aus ihrer Sicht völlig zu Recht - das ich mein Vergnügen meinen Pflichten gegenüber hintanstelle.
Wir haben uns getrennt, vor vielen Jahren bereits, und das Motorrad war nicht der Grund. Oder vielleicht doch, indirekt.
Motorradfahren ist kein Hobby. Wer es für ein Hobby hält, hat es nicht verstanden. Und wer es nicht verstanden hat, dem kann man es auch nicht erklären. Motorradfahren ist eine Art zu leben. Es ist Hingabe an Unsicherheit und Risiko, ein herzliches "Ja" zu Dreck und Kälte, es ist Leben im Moment, weil man weiß, dass der Moment alles ist, was es gibt.
Diese Einstellung ist nicht für jeden. Nestbauer und Lebensversicherungsabschließer haben andere Lebenspläne, vielleicht bessere, mindestens aber vernünftigere. Unvernunft ist eine verpönte Eigenschaft in einer Vernunftwelt und keine Basis, auf die man ein Leben aufbaut. Aber wer Motorrad fährt, muss sich nicht erst ein Leben aufbauen, er hat schon eines. Motorradfahren ist unter allen unvernünftigen Dingen das Schönste.
Wenn also ein unvernünftiger Motorradmensch auf einen vernünftigen Nestbauer trifft, dann treffen sich meist auch zwei unterschiedliche und manchmal unvereinbare Lebenspläne. Unvereinbar sind sie vielleicht nicht grundsätzlich, aber oft in jungen Jahren, wenn einem "Leben und leben lassen" als Idee verdächtig vorkommt, genauso wie die Vorstellung, der andere sei so, wie er ist, völlig in Ordnung. Diese Einsicht kommt manchen nie und vielen zu spät.
Das mit der späten Einsicht gilt in zwei Richtungen: Wer seine Wünsche des lieben Friedens - oder des samstäglichen Ikea-Besuchs - willen zu opfern bereit ist, wird vielleicht irgendwann feststellen, dass er untreu geworden ist: Sich selbst und seiner Seele gegenüber.
Es gibt da eine Linie, die man ziehen kann zwischen Selbstsucht und Selbsttreue. Es ist keine feste Linie, sie entsteht immer neu durch Verständnis und Nachdenken.
Seit 20 Jahren bin ich mit meiner Frau verheiratet, unter anderem weil ein alter Freund zu mir gemeint hatte: "Heirate die Frau, die Dich zum Lachen bringt." Mike ist Schotte und Schotten haben qua Geburt Einsicht in die wichtigen Dinge des Lebens. Ich bin also seinem Rat gefolgt. Diese Frau hat mich nach einem schweren Unfall wieder aufs Motorrad gehoben. Während meine Gedanken noch über die Frage stolperten, ob ich es nicht besser ganz lassen sollte, meinte Sie: "Du fährst, das gehört zu Dir" und hatte recht damit. Es gibt wenige Menschen und wenige Dinge, zu denen man sofort und uneingeschränkt "ja" sagt und nicht "vielleicht." Und während ich noch überlegte, ob "may be" die richtige Antwort sei, sagte sie in meinem Namen bereits "ja".
Es ist schwer, kein Maybe zu sein. Ein Maybe möchte das Abenteuer, aber nur ohne Risiko als Pauschalurlaub. Er möchte ganz individuell sein, schielt aber immer auf die angesagten Trends. Der Maybe hält sich für etwas Besonderes, aber nur so lange, wie ihm nicht der Widerspruch der anderen ins Gesicht bläst. Kein Maybe hält sich selbst für einen. "May be one day", sagt der Maybe, sobald er wieder einen Traum an den Nagel gehängt hat.
Sei kein Maybe. Das Abenteuer braucht nicht viel Geld und auch nicht mehr Zeit als Du Urlaubstage hast. Nimm' Dir Dein Motorrad und fahre los. Wenn Du kein Geld für Hotels hast, nimm' ein Zelt mit. Wenn Du keine drei Wochen Zeit hast, nimm Dir ein langes Wochenende. Wenn Du kein Geld für ein neues Motorrad hast, dann lerne, wie Du Dir ein altes herrichtest.
Das Motorrad gehört zu den guten Dingen, die das Leben bereithält. Wäre schade um das bisschen Leben, wenn man nicht fährt.
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A Letter to my Best Friend [German Darkstory]
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...Okay...also...hi? Weißt du, eigentlich habe ich nicht die geringste Ahnung, warum ich diesen Brief hier schreibe. Ich meine, du wirst ihn wahrscheinlich nie lesen, zumindest werde ich ihn dir niemals geben. Vielleicht verbrenne ich ihn, wenn ich fertig bin, oder ich hör einfach mittendrin auf zu schreiben. Kann sein. Aber ich glaube, dass es mir helfen wird, alles niederzuschreiben. Klingt blöd, ich weiß...doch wie gesagt, lesen wird es eh keiner. Ich tue nur so, als ob. Also, wo fange ich an... Tja, darüber denke ich jetzt schon seit einer geschlagenen halben Stunde nach. Ich war noch nie gut darin, Dinge aufzuschreiben, das weißt du ja. Aber gut. Ist ja egal. Hm... Erinnerst du dich daran, wie wir im Chemiekurs versucht haben, Kalkwasser herzustellen und du statt Calciumhydroxidpulver Iodsalz benutzt hast und als ich gefragt habe, wieso du so unkonzentriert bist hast du nur gemeint: “Es ist schwierig, sich zu konzentrieren, wenn das Mädchen in das du seit Jahren verliebt bist zwei Reihen vor dir sitzt.” und dabei auf Raya Silver gezeigt. Ich habe dir gesagt, dass Raya eine eingebildete Zicke mit dem IQ eines Toastbrots sei, und dann hast du mich angemeckert, ich solle die Klappe halten und ich hätte keine Ahnung, und als Mrs. Skeffington fragte, was los sei, hast du nur gemeint, wir hätten über die Versuchsdurchührung diskutiert. Danach hast du dich zwar bei mir entschuldigt aber trotzdem gesagt ich solle nicht so über Raya sprechen. Ich habe nur mit den Schultern gezuckt. Liebe macht wohl wirklich blind, dachte ich. Kurz danach ist Conny zu Raya gegangen und hat ihr etwas zugeflüstert; ich hatte es mir gleich gedacht, aber als Raya dann nach der Stunde auf mich wartete und mir sagte, es sei ihr scheißegal, ob so ein Freak wie ich der Meinung ist, sie wäre eingebildet, und ich solle lieber aufpassen, was ich sage, sonst könne ich was erleben (so egal schien es ihr also doch nicht zu sein) war mir klar, dass Conny uns belauscht haben musste. Es interessierte mich nicht wirklich, was sie sagte, aber es war ja auch nicht so, als hätte ich nichts besseres zu tun, als den ganzen Tag über sie herzuziehen. Also beließ ich es dabei. Warum ich dir das jetzt erzähle? Warts ab. Vielleicht weißt du noch, dass du mich am Tag darauf angerufen hast, um mir vollkommen begeistert mitzuteilen, dass Raya dich gefragt hatte, ob du mit ihr zusammen sein willst. Es ist nicht so, dass ich mich nicht für dich gefreut hätte. Irgendwie hatte ich das schon getan. Aber...mal ernsthaft. All die Jahre hat sie dich mit dem Arsch nicht angeguckt und dann auf einmal das? Da gibt es jetzt zwei Möglichkeiten: 1.Raya hat von Conny von unserem Gespräch erfahren, also auch davon, dass du in sie verliebt bist und hat dann plötzlich gemerkt, dass sie dich auch gern hat und sich entschieden, dch zu fragen,ob ihr ein Paar sein wollt. 2.Oder Variante 2: Anfangs identisch mit Variante 1, bis zu dem “Mag-dich-auch-gern”-Punkt, der dann durch “Findet-es-lustig-dich-auszunutzen-und-zu-verarschen” ersetzt wird. Das wollte ich dir auch gleich am Telefon sagen, aber...ich konnte es nicht. Du hörtest dich so unglaublich glücklich an...das wollte ich dir nicht kaputt machen. Außerdem hättest du eh nicht auf mich gehört. Doch ich hatte ein verdammt mieses Gefühl bei der Sache. In den nächsten Wochen hast du dann immer mehr Zeit mit Raya verbracht; in den Pausen, bei Gruppen- oder Partnerarbeit, nach der Schule. In Mathe hast du dich neben sie gesetzt, sodass ich nun allein hinten am Fenster saß und mich teilweise fast zu Tode langweilte. Ein paar Mal habe ich noch versucht, dich davon zu überzeugen, dass Raya dir nur etwas vormachte, wahrscheinlich zu ihrer eigenen Belustigung, aber meistens hörtest du mir gar nicht zu und beim letzten Mal hast du mich angeschrien, ich wäre nur neidisch, weil ich keine Freundin hätte, ich würde dir nichts gönnen und wenn ich mit Raya nicht klarkäme könne ich mich verpissen. Danach habe ich es sein lassen, habe dich nicht mehr darauf angesprochen, auch wenn ich mich furchtbar dabei fühlte. Stattdessen probierte ich, mit Raya zu reden. Doch sie warf mir jedes Mal einen angeekelten Blick zu, als könne sie es nicht fassen, dass ich es wagte sie anzusprechen. ”Kümmer dich gefälligst um deinen eigenen Kram.”, sagte sie einmal zu mir, und das war die einzige Antwort, die ich jemals von ihr bekam. Irgendwann gab ich es auf. Zwei Monate lang haben wir dann kaum ein Wort miteinander gesprochen. Höchstens Mal ein “Hallo” oder so, sonst nichts. Und mir ging es immer beschissener. Weil ich mir so sicher war, dass Raya dich verarschte, dass sie irgendetwas vorhatte. Auch wenn ich nicht wusste, was. Und ich konnte nichts dagegen tun. Vielleicht hätte es mir egal sein sollen. Vielleicht hätte ich mir sagen sollen, dass ich es versucht hatte und du selbst Schuld wärst, wenn du nicht hörtest. Doch das konnte ich nicht. Irgendwann hat Mrs. Skeffington uns dann in eine Gruppe in Chemie eingeteilt, und Raya hatte sich mit verschränkten Armen vor sie gestellt und gefaucht, sie würde auf keinen Fall “Mit dem!” zusammenarbeiten. Und auch, wenn du dich sichtlich unwohl dabei fühltest...das war wahrscheinlich das erste Mal, dass du deiner ach so tollen Freundin widersprochen hast. Du hast gesagt, Raya solle nicht so fies sein und versuchen, mit mir klarzukommen, ich sei immerhin dein bester Freund. Auch, wenn ich davon in den letzten Wochen nicht allzu viel mitbekommen hatte, freute und erleichterte es mich dennoch, das von dir zu hören. Doch Mrs. Skeffington ließ ohnehin nicht mit sich reden, sodass Raya und mir überhaupt nichts anderes übrig blieb als zusammenzuarbeiten. Du hast die ganze Zeit versucht, die Spannung zwischen uns zu entschärfen, zu verhindern, dass wir uns gegenseitig die Augen auskratzten, was sich als geradezu unmöglich herausstellte. Und dann, als du kurz nach vorne gegangen bist um irgendetwas zu holen, griff Raya blitzschnell nach dem Becherglas mit der Natronlauge und kippte sie mir über den Arm. Du hättest ihr Gesicht dabei sehen sollen...wutverzerrt und geradezu irrsinnig. Hinterher behauptete sie, es sei ein Versehen gewesen, es täte ihr unglaublich leid und ich war zu sehr mit den unfassbaren Schmerzen meines verätzten Armes beschäftigt um ihr zu widersprechen. Nicht, dass mir überhaupt irgendjemand geglaubt hätte. Ein Versehen, so etwas konnte passieren. Was für einen Grund sollte sie schon haben, so etwas absichtlich zu machen? Das wusste ich ja selbst nicht wirklich. Sie konnte mich nicht leiden, hasste mich womöglich sogar, aber dass sie deshalb so etwas tun sollte? Mrs. Skeffington verdonnerte Raya zum Nachsitzen, und das war alles, was passierte. Immerhin haben wir danach wieder mehr miteinander geredet. Du hast nicht mehr ganz so viel Zeit mit Raya verbracht, zwar immer noch genug, aber hey. An einem Tag, an dem sie krank war und wir somit Ruhe vor ihr hatten hast du mir erzählt, dass du ihr ein Kleid für den Schulball gekauft hast, das sie sich schon ewig gewünscht hatte, dass ihr zusammen hingehen würdet und dass du sogar extra dafür tanzen lernen würdest und dass du überhaupt noch nie in deinem Leben so glücklich gewesen wärst. Das war das erste Mal, dass mir Zweifel kamen. Ich konnte Raya nicht leiden, und sie hatte mir den Arm verätzt, aber vielleicht hatte sie ja doch keine bösen Hintergedanken was die Beziehung anging. Ich hoffte es. Ich war schließlich nicht derjenige, der den Großteil seiner Zeit mit ihr verbringen musste und Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, ich hätte es dir wirklich gegönnt. Doch glauben konnte ich es nicht wirklich, so sehr ich es auch versuchte, auch wenn die Zweifel da waren. Und dann, zwei Wochen später, als ich dabei war, Mr. Kellerman beim Sortieren der Biologiematerialien zu helfen hörte ich durch das halb geöffnete Fenster, wie Raya sich draußen auf dem Hof mit Lana und Britney unterhielt. Zunächst redeten sie nur über unwichtiges Zeug; Klamotten und Schminke, lästerten über Mitschüler und Lehrer...bis sie schließlich auf den Schulball zu sprechen kamen. Und damit zu den Sätzen, die ich niemals vergessen werde. “Und du bist wirklich immer noch mit dem zusammen?”, fragte Lana, und so wie sie “dem” sagte, hätte sie auch “Der, dessen Name nicht genannt werden darf” sagen können. Rayas Stimme klang unfassbar gelangweilt, als sie antwortete: “Jaa. Noch zwei Wochen, dann schuldet ihr mir alle 50$.” Gefolgt von Britneys hoher, furchtbar nervigen Stimme: “Und er hat immer noch nichts gerafft? Nach fast vier Monaten?” ”Der Typ muss echt dämlich sein!”, kicherte Lana und die anderen beiden stimmten mit ein. Ich stand einfach nur da, genau so reglos wie der tote Wüstenspringmausembryo in dem Glas, das ich gerade in der Hand hielt. Ich hatte es gewusst. Die ganze Zeit. Von Anfang an. Ich freute mich nicht darüber, das kannst du mir glauben. Nein, ich fühlte mich grauenhaft. Und ich war wütend. Als ich einen vorsichtigen Blick aus dem Fenster warf sah ich, wie Robert auf die drei zuging. Erinnerst du dich noch an Robert Simmens? War früher zwei Klassen über uns und hat mit 15 die Schule abgebrochen. Und jetzt ging er zu Raya, umarmte sie und küsste sie. Mir wurde fast schlecht vor Wut. Ja, ich hatte geahnt, dass sie hinterhältig und falsch war, aber...dass sie so gottverdammt dreist war?! Die Vier verließen zusammen das um diese Uhrzeit fast leere Schulgelände und ich stand immer noch wie eingefrohren und festgewachsen da und starrte ihnen hinterher. Mein erster Impuls war es, sofort mein Handy zu nehmen und dich anzurufen. Gleich darauf wollte ich mich dafür schlagen, dass ich keine Beweisfotos gemacht hatte. Dann hättest du mir glauben müssen. Doch letztendlich wurde mir eine Sache klar. Ich konnte dir nichts davon erzählen. Dafür war es längst zu spät. Du vertrautest Raya viel zu sehr, du liebtest sie viel zu sehr. Angenommen, ich hätte die eben beschriebene Unterhaltung gefilmt. Und ich hätte sie dir gezeigt. Du wärst am Boden zerstört gewesen, nicht wahr? Dann hätte Raya es trotzdem geschafft. Sie hätte dich zerstört. Wenn ich etwas weiß, dann, wie es ist, von einer Person, die einem nahesteht, vorgeführt, hintergangen und verraten zu werden. Nein. Das konnte, das durfte ich nicht zulassen. Mr. Kellerman fragte mich fast besorgt ob alles in Ordnung sei, als ich kurze Zeit später beim Einsortieren der Skalpelle fasziniert auf die scharfen feinen Klingen starrte und mir vorstellte, wie es wäre, sie in Rayas Kehle zu stoßen. Natürlich konnte ich das nicht wirklich tun. Die Ermordung einer geliebten Person wäre wohl nicht unbedingt ertragbarer als ein Betrug. Ich wurde fast wahnsinnig, und immer und immer wütender. Mir fiel keine Möglichkeit ein, das Ganze für dich möglichst angenehm zu beenden. In allen Szenarien, die ich mir ausmalte, verlor Raya vielleicht ihre Wette (ich nahm zumindest einfach mal an, dass “Noch zwei Wochen, dann schuldet ihr mir 50$” auf eine Wette a’la “Wetten ich schaffe es, einen Jungen vier Monate lang zu verarschen?” schließen ließ), doch ihr eigentliches Ziel hätte sie trotzdem erreicht: Sie hätte dich ausgenutzt und bloßgestellt. Den ganzen Tag lang überlegte ich. Statt linearen Funktionen zeichnete ich als Mathehausaufgabe Optionen, um Raya möglichst grausam umzubringen (keine davon wirklich ernst gemeint) und statt der Gedichtanalyse zu “Do not go gentle into that good night” erstellte ich einen schon etwas realistischeren Plan, wie Raya auf tragische Weise bei einem furchtbaren Unfall ums Leben kommen würde. Nichts davon zog ich ernsthaft in Betracht. Ich musste mich einfach abreagieren. Und am Ende verbrannte ich all die grausamen Ergüsse meiner Fantasie, bevor mein Vater sie noch sah. Doch geholfen hatte es trotzdem. Ich konnte jetzt klarer denken. Mir war nun klar, ich durfte nicht impulsiv handeln, durfte jetzt nichts Unüberlegtes tun, was ich später bereuen oder mir womöglich zum Verhängnis werden konnte. Und ich glaubte, mich an etwas zu erinnern. Mit meinem uralten, furchtbar langsamen Laptop nach ihren Facebook-Profil suchend hoffte ich, dass diese Erinnerung nicht falsch war; ich nichts durcheinanderbrachte, doch als die Seite endlich geladen hatte fand ich relatv schnell, was ich suchte. Eine beachtliche Anzahl von Posts, die zusammengefasst folgendes aussagten: Rayas größter Traum war es, Model zu werden, sie hatte auch bereits an einigen professionellen Shootings teilgenommen (die Fotos, die sie davon hochgeladen hatte sahen wirklich gut aus, das musste sogar ich zugeben) und sollte sie jemals ein Angebot von einer Argentur oder beim Fernsehen oder was auch immer bekommen würde sie sofort alles stehen und liegen lassen. Davon hatte sie auch schon oft in der Schule erzählt und ich war mir sicher, dass mir das weiterhelfen würde. Den Rest des Tages verbrachte ich damit, ein Szenario zu erarbeiten, das glaubwürdig war, keinen Verdacht erregen würde, bei niemandem. Ich saß bis weit nach Mitternacht daran, bis ich endlich halbwegs zufrieden war. Nicht hundertprozentig, doch es musste ausreichen. Angenommen, Raya würde von einem Fotografen angesprochen werden, der ihr einen festen Job als Modell in einer Großstadt anbot. Ich war mir recht sicher, dass sie nicht lange nachdenken und zusagen würde; wie bereits erwähnt hielt ich sie nicht für allzu intelligent. Es würde wahrscheinlich niemanden wundern, wenn sie einfach so die Stadt verlassen würde, um ihren großen Traum zu verwirklichen, mit nicht mehr als ein paar Whats App Nachrichten als Verabschiedung. Ja, Raya war jemand, dem man so etwas durchaus zutrauen würde. Ihre Eltern würden wohl eine Vermisstenanzeige aufgeben, doch bei der Menge an Jugendlichen in ihrem Alter, die alleine in diesem Staat jährlich davonliefen würde die Polizei dem wohl nur sehr oberflächlich nachgehen. Diesbezüglich machte ich mir keine weiteren Sorgen. Auch über ihre Freundinnen und Robert dachte ich nur kurz nach. Ich glaubte nicht, dass Lana und Britney nach Rayas Verschwinden noch Interesse daran hätten, dir die Wahrheit über sie zu erzählen, viel eher nahm ich an, dass sie dich einfach wieder ignorieren würden, so wie se es all die Jahre zuvor getan hatten und sich um ihre eigenen Dinge kümmern würden, und selbst wenn nicht, wenn sie dir doch erzählen sollten, dass Raya dich verarscht hatte...wieso solltest du ihnen glauben? Und was Robert anging...ich bezweifelte, dass ihn das Ganze sonderlich interessierte, wahrscheinlich würde er bereits in den nächsten Tagen eine neue Freundin haben. Vielleicht war das alles sehr optimistisch gedacht, aber...ich konnte ja schlecht alle vier umbringen. Ja, ok. Solltest du diesen Brief widererwartend doch lesen, dann weißt du’s jetzt: Ich habe Raya umgebracht. Es tut schon gut, das so direkt aufzuschreiben. Raya ist tot, und ich habe sie umgebracht. Eigentlich wollte ich hier aufhören zu schreiben. Ich dachte, das Wichtigste wäre gesagt, aber... Du fragst dich sicherlich, wie ich es getan habe, oder? Bestimmt tust du das. Für den Fall, dass ich mich irre, steht es dir aber selbstverständlich frei, den Brief einfach beiseite zu legen. Also... Es dauerte noch vier weitere Tage bis ich endlich meine Gelegenheit bekam. Sie noch immer auf Facebook stalkend hatte ich mitbekommen, dass sie am Freitagabend zu irgendeinem Konzert in der Mall gehen wollte und auch, dass sie wütend darüber war, dass keiner von ihren Freunden Zeit hatte, mitzukommen (du warst an diesem Wochenende bei deinen Großeltern in Topeka, wenn ich mich richtig erinnere) und sie deshalb alleine hingehen musste. Das Konzert sollte erst um zwei Uhr morgens enden; eine bessere Gelegenheit konnte sich mir gar nicht bieten. Würde ich an irgendeinen Gott glauben, würde ich wohl annehmen, dass dieser mir eben diese Gelegenheit verschafft hatte, aber da das nicht der Fall war freute ich mich einfach über den für mich wahnsinnig günstigen Zufall. Die vier Tage bis zum Freitag gaben mir genügend Zeit, genauestens durchzuplanen, wie ich vorgehen würde. Dass ich beinah die ganze Nacht über nicht zuhause sein würde, würde niemandem auffallen, mein Vater hatte wie so oft am Wochenende Nachtschicht. So würde es auch kein Problem sein, abends den Revolver aus seiner Nachttischschublade zu nehmen und ihn später rechtzeitig wieder zurückzulegen. Was mir am schwersten fiel, war, den Rest der Woche über so zu tun als wäre nichts, als wüsste ich nichts von Rayas hinterhältigem Spiel und als würde ich selbst nicht planen, sie in wenigen Tagen umzubringen. Jedes Mal, wenn ich euch beide sah, wollte ich ihr am liebsten die Augen auskratzen und dich anschreien, ob du eigentlich blind wärst, dass du nicht sahst, was für eine falsche Schlange sie war, doch ich riss mich zusammen. Versuchte, mich normal zu verhalten. Ist mir das gelungen? Solltest du das hier lesen, sag mir bitte, ob ich mich in dieser Woche irgendwie merkwürdig benommen habe. Falls du nicht so wütend bist, dass du nie wieder ein Wort mit mir reden willst...das interessiert mich. Ich habe auch nur sehr wenig geschlafen in dieser Woche. Meist lag ich bis fünf Uhr morgens wach, unfähig, meine Gedanken abzuschalten und meine Zweifel und Ängste zu ignorieren. Konnte ich das wirklich tun? Konnte das funktionieren? Hatte ich irgendetwas übersehen, irgendeinen Fehler in meinen Plan eingebaut? Ich wollte sicherlich nicht die nächsten fünfzehn Jahre in irgendeiner Anstalt verbringen, nur weil ich irgendetwas nicht bedacht hatte. Gleichzeitig bekam ich Panik davor, dass ich am Ende alles versaute, weil ich zu müde war, was das Ganze natürlich nicht unbedingt besser machte. Zusammengefasst kann man sagen: Das waren wahrscheinlich die längsten vier Tage meines Lebens. Den Freitagnachmittag verbrachte ich eigentlich nur damit, zitternd auf meinem Bett zu hocken und darauf zu warten, dass mein Vater endlich zur Arbeit ging. Als es um kurz nach sieben endlich soweit war ging ich in sein Schlafzimmer und nahm den Revolver an mich. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wie man ihn bediente; Waffen gehörten definitiv nicht zu den Dingen, mit denen ich mich auskannte, aber wie schwer kkonnte das schon sein? Und dann wieder warten. Mir war noch nie zuvor aufgefallen, wie lang fünf Stunden eigentlich waren. Es war mir vollkommen unmöglich, mich abzulenken, weder durch fernsehen, noch durch sinnloses Geklicke durchs Internet noch durchs Lesen. Im Endeffekt saß ich einfach nur da und starrte die Wand an. Um kurz nach zwölf zog ich meinen Mantel an, nahm meine Tasche mit den Energydrinks, die ich mir am Mittag gekauft hatte, steckte den Revolver hinein und verließ dann, die Kapuze des Mantels tief ins Gesicht gezogen, das Haus. Es schneite leicht, und trotz meiner warmen Kleidung begann ich bereits nach wenigen Schritten zu zittern. Nur zwei Querstraßen bis zur Mall, wie du sicher weißt, die Musik des Konzertes war bereits von Weitem zu hören, Songs aus der Richtung “Justin Bieber One Direction”. Es war zehn nach zwölf als ich mich auf eine verschneite Bank am Rande des großen Platzes vor dem Eingang der Mall setzte und begann, erneut zu warten. Trotz der drei Energydrinks die ich in den nächsten knapp anderthalb Stunden trank wäre ich mehrmals fast eingeschlafen und beim letzten Mal wurde ich nur durch einen betrunkenen Mann aus dem Halbschlaf gerissen, der mich nach Zigaretten fragte und dann mich wüst beschimpfend von dannen zog als ich ihm sagte, dass ich keine hätte. Nicht sonderlich sympatsch, wirklich nicht, aber wäre dieser Typ nicht gewesen, dann wäre ich wohl wirklich eingeschlafen und hätte nicht mitbekommen, wie sich kurz darauf die Eingangstür der Mall öffnete und die Person, auf die ich die ganze Zeit gewartet hatte, ins Freie trat. Raya starrte stur auf den Boden als sie den Weg entlang in Richtung St. Alfred Bourlevard durch den Schnee stapfte, ich erhob mich von meiner Bank und tastete in meiner Tasche nach dem Revolver. Warum Raya schon eine halbe Stunde vor Ende des Konzertes gegangen war weiß ich bis heute nicht, vielleicht war sie von der Musik genervt, was ich sehr gut nachvollziehen könnte. Aber noch besser konnte es nun wirklich nicht laufen; das war schon fast unheimlich. Sie ging an mir vorbei, ohne den Kopf zu heben, schien mich nicht einmal zu bemerken, und ich folgte ihr in einem Abstand von etwa fünf Metern den nur schwach beleuchteten St. Alfred Bourlevard entlang. Nicht einmal meine Schritte schien sie zu hören und als sie kurz vor der Abzweigung zur Arkham Street stehenblieb, um ihr Handy aus der Tasche zu holen, war ich in weniger als zwei Sekunden bei ihr und drückte ihr den Lauf des Revolvers gegen die Schläfe. Eigentlich hatte ich ihr mit der anderen Hand den Mund zuhalten wollen, doch in meiner Anspannung und Nervosität dachte ich nicht daran. Erschrocken und entsetzt riss sie die Augen auf, öffnete den Mund zu einem Schrei, doch noch bevor sie einen Ton herausbringen konnte zischte ich: “Wenn du schreist bringe ich dich sofort um, verstanden?” Hätte sie trotzdem geschrien...ich weiß nicht, was ich getan hätte. Wahrscheinlich abgedrückt, vielleicht wäre ich aber auch einfach weggerannt. Doch sie schrie nicht. Starrte mich einfach mit weit aufgerissenen Augen an wie ein Kaninchen eine Schlange, und als sie mich schließlich erkannte, stieß sie ein lautes, angsterfülltes Keuchen aus. “W...was...”, flüsterte sie mit heiserer Stimme, ich konnte sehen, wie sie zitterte, und das bestimmt nicht nur aufgrund der Kälte. Ich erwiderte ihren angsterfüllten Blick mit einem Lächeln. “Mach einfach, was ich dir sage, dann passiert dir nichts.” Ich gebe zu, das war eine Lüge. Ich hatte nie vorgehabt, sie gehen zu lassen. “Was willst du von mir?”, wimmerte sie, Tränen bildeten sich in ihren Augen. ”Komm mit.”, war meine knappe Antwort, ich legte ihr meinen linken Arm um die Schulter, was nicht ganz einfach war, da sie auf ihren High Heels größer war als ich und überquerte zusammen mit ihr die Straße, den Revolver noch immer gegen ihre Schläfe gepresst. “Wohin?”, krächzte sie, gefolgt von einem Schluchzen, ich konnte sehen, dass sie angefangen hatte zu weinen. Ich antwortete nicht, ich hatte auch kein Mitleid mit ihr. Von mir aus konnte sie heulen so viel sie wollte. Danach schwieg sie, wir gingen die Ivy Lane entlang zur Creek Street und dann in Richtung Bahnhof. Die meisten Leute regen sich ja immer darüber auf, dass der Bahnhof so weit außerhalb der Stadt liegt, aber ich war unfassbar erleichtert als wir die Brücke, die über den Silversteam-River führte, überquert hatten und uns nun bereits praktisch im Wald befanden. Ich blieb stehen, nahm meinen Arm von ihrer Schulter und sah ihr direkt in die Augen, Tränen liefen ihr übers Gesicht, ihre Schminke war verlaufen und verwischt; sie sah ein weng aus wie ein Pandabär. “Gib mir dein Handy.”, forderte ich sie auf. Sie reagierte nicht, stieß nur ein seltsames hohes Wimmern aus und wischte sich mit einer Hand übers Gesicht, wonach sie noch furchtbarer aussah als vorher. Ihr Blick war starr auf den Revolver gerichtet, den ich noch immer in der Hand hielt. “Was willst du von mir?”, stieß sie schließlich hervor, ihre Stimme zitterte so sehr dass ich Mühe hatte, sie zu verstehen. “Gottverdammt, was willst du? Geld? Ich geb dir was, so viel du willst, kein Problem, meine Eltern sind reich genug, aber bitte...bitte lass mich in Ruhe...” “Du sollst mir dein Handy geben.”, wiederholte ich ruhig, mich in Gedanken darüber amüsierend wie aus dem arroganten, selbstgefälligen, eingebildeten Mädchen ein solches Häufchen Elend geworden war. Es dauerte noch einen Moment bis sie endlich in ihre Jackentasche griff, ihr Handy herauszog und es mir hinhielt. “Hier!” Fast hätte sie es fallenlassen, so sehr zitterte sie; schnell nahm ich es an mich. “Kann ich jetzt gehen?” “Klar.” Den Akku des Handys entfernend, was mit nur einer freien Hand gar nicht so einfach war, zuckte ich mit den Schultern. “Ich habe dich nur mit nem Revolver bedroht und in den Wald gebracht, damit du mir dein Handy gibst. Macht doch jeder so.” “Echt?” Unsicher und zugleich hoffnungsvoll blickte sie mich an und mir wurde klar, dass sie ganz offensichtlich auch den offensichtlichsten Sarkasmus nicht als solchen erkannte. Das Handy fiel mir aus der Hand auf den Boden und zerfiel in seine Einzelteile, ich fluchte, aber zumindest war der Akku jetzt draußen. “Wärst du bitte so nett, mir das Handy aufzuheben?”, bat ich Raya mit übertrieben freundlicher Stimme und lächelte sie dabei an; ich muss zugeben, das Ganze fing fast an, mir wirklich Spaß zu machen. Als ich die Einzelteile des Handys endlich in meiner Tasche verstaut hatte führte ich Raya weiter, zunächst noch die Straße entlang, doch dann, etwa dreihundert Meter vom Bahnhof entfernt, auf einem kleinen Trampelpfad tiefer in den Wald. Ahnst du schon, wohin? Bestimmt. Eine gefühlte Ewigkeit später, Raya hatte auf dem Weg zwei hysterische Heulkrämpfe bekommen, die das Vorankommen nicht unbedingt erleichterten, waren wir endlich am Ziel angekommen. Mir war unglaublich kalt, die Hand, in der ich den Revolver hielt, schmerzte fürchterlich und ich hatte das Gefühl, gleich im Stehen einzuschlafen, doch das Wissen, dass ich es bald geschafft haben würde, bewahrte mich davor. “Was...was ist das hier?”, fragte Raya, bevor sie die Hände vors Gesicht schlug und erneut in ein herzerweichendes Schluchzen ausbrach. “Wo sind wir? Was hast du mit mir vor, du verdammter...” Sie bracht ab, anscheinend war selbst sie intelligent genug, zu erkennen, dass es in dieser Situation keine allzu gute Idee war, mich zu beleidigen. Nicht, dass das noch irgendeine Rolle spielen würde. Als sie weitersprach war ihre Stimme so leise geworden, dass sie fast vom Rauschen der sich im Wind bewegenden Blätter verschluckt wurde. “Bitte! Ich...ich nehm alles zurück, was ich je über dich gesagt habe! Ich werde dich nie wieder beleidigen, und ich werde auch niemandem hiervon erzählen...Aber bitte...lass mich gehen...” “Ich glaube, du verstehst das nicht so ganz.” Ich nahm den Revolver in die linke Hand, legte den Kopf schief und sah sie mit einem mitleidigen Blick an. “Es interessiert mich schon lange nicht mehr, was du über mich erzählst. Damit habe ich mich schon seit Jahren abgefunden. Aber weißt du, was mich wirklich ankotzt? Leute, die andere zu ihrer eigenen Belustigung verarschen, vorführen und ihr Vertrauen missbrauchen, weil sie offensichtlich armseelige Arschlöcher sind, die in ihrem Leben sonst nichts auf die Reihe kriegen!” Das Mitleid in meinem Blick war nun durch Wut ersetzt worden, hasserfüllt funkelte ich Raya an, ich hatte das Bedürfnis auf sie einzuschlagen, so lange, bis sie nur noch ein blutiger, lebloser Haufen aus Haut, Knochen und Gedärmen auf der hauchdünnen Schneedecke war, doch ich riss mich zusammen. Atmete tief durch und starrte in ihr von Tränen verquollenes Gesicht. Ein paar Sekunden lang herrschte Stille, nur das Rauschen der Blätter und das Heulen des Windes waren zu hören. “W...Woher...”, stieß sie schließlich hervor, bevor sie heftig den Kopf schüttelte. “Ich weiß nicht, wovon du redest...” Ich seufzte nur und verdrehte die Augen. “Spar dir das. Es wird dir nichts bringen, weiter rumzulügen. Hast du das immer noch nicht kapiert?” ”Was soll das heißen? Was? Sag mir endlich, was du vorhast!” Ihr Gejammer find langsam an, mir auf die Nerven zu gehen. ”Ich werde dich töten.”, gab ich zurück, meine Stimme klang kalt und emotionslos; mit einer ausladenen Geste zeigte ich auf die weite, im Schatten der dichten Baumkronen liegenden Fläche vor uns. “Weißt du, was das hier ist? Wahrscheinlich nicht, sonst hättest du ja nicht gefragt. Irgendwie kennt kaum jemand diesen Ort hier, was wirklich praktisch ist, wenn du mich fragst. Also, das ist ein Sumpf.” Ich kam mir ein bsschen vor wie ein Grundschullehrer. “Und weißt du, was das Tolle an diesem Sumpf ist? Hier wird keiner deine Leiche finden.” Und jetzt schrie sie doch. Ich ließ sie. Es war egal. Niemand würde sie hier draußen hören. Sie wollte losrennen, und ich packte sie am Kragen ihrer Jacke, sie keuchte, knickte um und stürzte zu Boden, wobei sie mich fast mitgerissen hätte, wenn ich sie nicht losgelassen hätte. Jetzt lag sie vor mir im Schnee, atmete schnell und flach, machte jedoch keine weiteren Versuche mehr, zu fliehen, was mich verwunderte; anscheinend war sie vor Angst wie gelähmt. “Das...das kannst du nicht!”, kreischte sie schließlich, dabei wild den Kopf hin und herschüttelnd. “Gott, du bst doch vollkommen irre, du verdammter Freak! Verpiss dich! Verpiss dich!” Dann bracht sie in einen erneuten Heulkrampf aus. “T...tut mir leid! Tut mir leid! Bitte, bitte tu mir nichts! Bitte nicht! Bitte, bitte, bitte...” Ich ignorierte sie. Zerrte sie wieder hoch und in Richtung Sumpf, bis sie direkt an der Grenze zwischen Waldboden und Morast stand. Zielte mit dem Lauf des Revolvers auf ihre Brust und drückte ab. Der Schuss zerriss die Stille der Nacht. Der Rückstoß riss mich zurück, ich rutschte auf dem verschneiten Boden aus und stürzte; noch im Fall sah ich wie Raya den Mund zu einem letzten Schrei öffnete, doch kein Ton kam heraus, und dann schlug ich auf dem Boden auf und ein höllischer Schmerz durchzuckte meinen Körper. Ein lautes Platschen aus der Richtung des Sumpfes. Und dann nichts mehr. Wie lange ich einfach so liegen blieb, den durch die Wipfel der Bäume scheinenden Mond anstarrend, die fast vollkommende Stille genießend und mich auf die eisige Nachtluft konzentrierend, die in meiner Lunge brannte, kann ich nicht sagen. Vielleicht nur zehn Sekunden, vielleicht fünf Minuten. Ich weiß es nicht, Und dann fing ich an, zu lachen. Scheiße, ich hatte es wirklich getan! Sie war tot! Tot, tot, tot! Eine unfassbare Erleichterung hatte mich überkommen, ich rappelte mich auf und griff nach dem Revolver, der mir bei meinem Sturz aus der Hand gefallen war, bevor ich zurück zum Ufer des Sumpfes ging, wo Raya bis vor Kurzem gestanden hatte. Auf der dünnen Schneedecke waren ein paar dunkelrote Flecken zu sehen, doch was ich viel interessanter fand war der reglose Körper vor mir, der bereits zur Hälfte im Morast versunken war. Rayas Augen waren weit aufgerissen, starrten mich voll leblosem Entsetzen an, der Mund war zu einem leblosen Schrei geöffnet. Tot. Eine Zeit lang stand ich einfach nur da und betrachtete mein Werk, ich hatte aufgehört zu lachen und auch meine kurzzeitige Erleichterung war verschwunden, alles, was ich jetzt noch spürte war Kälte. Gefolgt von unfassbarer Möglichkeit. Ich wollte nur noch nach Hause und ins Bett, möglichst nicht über das nachdenkend was ich in dieser Nacht getan hatte, denn falls du angenommen hast, dass mir das Ganze wirklich Spaß gemacht hat, dann irrst du dich. Auch wenn ich es nicht wirklich bereute. Doch eine Sache musste ich noch erledigen. Bestimmt hast du beim Lesen dieses Briefes an Rayas Whats App-Nachricht gedacht, in der sie dir geschrieben hatte, dass sie ein Angebot als Modell bekommen hatte und sie deshalb die Stadt verlassen hätte, dass sie dich lieben würde und bla bla bla. Du kannst dir jetzt sicherlich denken, wer diese Nachricht geschrieben hat, oder? Ich bin extra zum um diese Uhrzeit leeren Bahnhof gegangen, für den Fall, dass die Polizei den letzten Aufenthalt ihres Handys orten würde, und verbrachte eine viertel Stunde damit, Nachrichten an ihre wichtigsten Kontakte zu verschicken, bevor ich den Akku wieder entfernte und mich endlich auf den Heimweg machte. Unterwegs warf ich die Einzelteile des Handys in den Silversteam-River.
Ich muss echt bekloppt sein. 18 Seiten? 18 verdammte Seiten? Ich hab mir gedacht, hey, sicher hilft es mir, das Ganze aufzuschreiben, als Erleichterung oder was auch immer. Und jetzt habe ich mir alles noch mal durchgelesen und frage mmich jetzt ob das ganze überhaupt noch ein Brief bzw. Ein Geständnis ist oder vielleicht eher ein halber Roman. Mrs. Cline wäre stolz auf mich, sie sagt doch immer, dass meine Aufsätze so grauenhaft wären. Aber was solls. Geholfen hat es mir wirklich. Als wäre irgendeine Last von mir abgefallen. Ich schreibe das hier übrigens zwei Monate nach Rayas Tod, bzw. Ihrem Verschwinden. Dass sie ermordet wurde weiß bis heute niemand; die Ermittlungen der Polizei waren genau so oberflächlich wie ich erwartet hatte. Wenn man mal so darüber nachdenkt ist es eigentlich schon traurig, dass sich kaum jemand wirklich Gedanken über ihr Verschwinden gemacht hat. Nicht einmal du. Ich weiß zwar noch, dass du ein paar Tage lang ziemlich deprimiert warst, aber im Endeffekt warst du der Meinung, dass es doch toll für sie war, wenn ihr großer Traum endlich in Erfüllung ging. Und dass sie sich irgendwann sicher wieder bei dir melden würde. Was sie natürlich bis heute nicht getan hat. Und jetzt weißt du auch warum. Solltest du diesen Brief hier bis hierhin gelesen haben, dann bin ich wahrscheinlich entweder tot oder sitze in irgendeiner Anstalt, denn mir würde kein anderer Grund einfallen, wie du ihn bekommen haben solltest. Sollte das mit der Anstalt zutreffen, ich also noch am Leben sein...Scheiße, eigentlich habe ich keine Ahnung, was dann sein soll. Ich würde dich ja gerne bitten, dass du mich zumindest einmal besuchen kommst, um mir ins Gesicht zu sagen, ob du mich jetzt hasst...würdest du das tun? Dann kann ich mich zumindest einmal entschuldigen. Es tut mit nicht um Raya Leid. Nur für dich.
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Text
2019
Abschließen
Das Jahr geht zu Ende. Wenn ich zurückblicke, dann sehe ich eins. Veränderung. Mit vielen Veränderungen habe ich abgeschlossen, oder werde dies tun. Ich muss einiges los werden, um es für mich abzuschließen. Solltest du also diesen Text lesen und merken, dass ich über dich schreibe, dann ist es wahrscheinlich zu spät. Ich werde keine Namen nennen. Für Außenstehende vielleicht verwirrend, wenn ich immer von „dir“ schreibe. „Dir“ bezieht sich auf mehrere Personen und nicht nur auf eine. Da dieser Text eigentlich nur für mich ist, ist es auch egal, ob du grade alles verstehst.
Ein weiser Mann hat mir mal sagt, schreiben sei gefährlich, weil man nicht sicher sein kann, dass die eigenen Worte so gelesen werden, wie sie gemeint sind.
Dieses Jahr war anders, als all meine anderen Jahre. Weder gut noch schlecht, sondern normal. Aber ist es nicht genau das was ich mir gewünscht habe? Normalität? Das alles so bleibt wie es ist?
Doch, wie ist es?
31.12.18 23:59; Der Wunsch.
Die letzten Sekunden brechen an. Also schnell noch was wünschen. Mist, bin doch eigentlich zufrieden. Dann soll es so bleiben, wie es ist. Ja, genau, das war’s.
Doch lief der erste Tag nicht schon aus dem Ruder?
War da nicht ein Wunsch auf eine Nachricht?
Es hat mich verletzt, dass du dich nicht gemeldet hast, habe ich aber auch nicht. Scheint so, als hätten die anderen recht. Wir passen gut zusammen. Nun ja später mehr.
Sind mir Erinnerungen hochgekommen vom letzten Jahr?
Ohja. 2018. Wir beide im Arm. Lange. Während unsere Freunde sich küssten. Wir beide den Tränen nahe. Uff, jetzt kommen mir die Tränen. Verdammt, es tut weh. Sehr. Nur kurz an dich gedacht und schon zieht sich alles zusammen. Was hast du nur mit mir gemacht? Du gehörst zu den Menschen, die ich nie vergessen werde, wo der Schmerz nie aufhört, die ich immer vermissen werde. Sind das wirklich schon zwei Jahre? Kommt mir vor als wäre es gestern gewesen. Bis heute frage ich mich, was ist passiert? Ich kann es nur ahnen, wissen tu ich es nicht. Ich hatte nie den Mut zu fragen. Ich sah dein pb nicht mehr und dann wurde es mir bewusst. Ich wollte dir schreiben, aber es ging nicht. Ich weiß, du blockierst nie. Löschst nur die Nummern. Doch ich wusste du hattest abgeschlossen. Ich wollte auch deine noch längere Freundschaft nicht kaputt machen, also habe ich es gelassen.
Trotzdem dachte ich wirklich, dass was wir haben, ist was besonders. Ich könnte jetzt schreiben, was für eine schöne Zeit wir hatten, aber der Schmerz den ich, wegen dir empfinde, ist zu stark. Es ist so wirklich das erste Mal seit dem, dass ich daran denke und es mir so bewusst wird. Im Verdrängen bin ich gut. Wenn du das liest, dann sag ich dir jetzt das, was du wohl die ganze Zeit nur hören wolltest. Ich bin verdammt glücklich über unsere Zeit. Ich habe noch nie jemanden, so viel über mich erzählt, wie dir. Ich wusste egal, was ich sage, du verurteilst es nicht. Ich kann dir vertrauen. Bin dankbar für alles was wir erlebt haben. Ich habe mich auf jedes Treffen gefreut, egal was wir gemacht haben. Ich vermisse unser tägliches Schreiben. Und wohin mit den ganzen Insta Videos?
Ich habe mein Bestes gegeben. Glaube mir. Vielleicht hat dir das nicht gereicht. Hatte ich keine Zeit, dann hatte es seinen Grund. Eigentlich hättest du das verstehen müssen. Hatten wir nicht Nächtelang Gespräche, darüber, wie es ist, wenn man eine Auszeit braucht? Sich zurückziehen muss? Und sich einfach mal nicht melden kann? Hm, ich glaube eh, dass es nicht ganz deine Entscheidung war... Du lässt dich oft mitreißen. Falls das der Grund ist, dann ist das auch okay. Jede Entscheidung die du getroffen hast, wird seinen Grund haben. Oder wie oft wir gesagt haben, Karma wird kommen. Vielleicht auch alles verdient.
7 Jahre. Was da alles passiert ist. Aller Anfang ist schwer oder nicht? Glaube, hätte uns damals jemand gesagt, dass wir Freunde werden, was hätten wir wohl geantwortet? Wir hätten die Person ausgelacht, definitiv. Vom Mobben, zu besten Freunden? Hm, nicht ganz so üblich. Ich erzähle gerne von dir. Du bist noch Teil meines Lebens. Als hätte ich noch einen besten Freund...
Uff, ein bisschen abgeschweift. Würde gerne noch mehr darüberschreiben, doch darum sollte es gar nicht gehen. So wenden wir uns wieder 2019 zu und nicht 2018.
Die ersten Tage habe ich in der Tiefsten Eifel verbracht. *Jetzt würde ich gerne ein Bild einblende, wo ich überglücklich einen Hund streicheln* oder auch in den Worten von jemand anderen auszudrücken: Noch nie sowas gruseliges gesehen.
Achja. Und zurück so 2018. Scheint so, als wäre 2018 noch nicht ganz so abgeschlossen, wie gewünscht. An diesen Tagen wurde ich wieder richtig oft mit der verglichen. Habe ich mal wieder einen Spruch rausgehauen, der Sarkastisch, ironisch, zweideutig, oder alles zusammen, dann kam direkt: Jap, so wie ***. Ihr passt einfach so perfekt zusammen. Warum wusste eigentlich jeder besser Bescheid?
Falls du mich kennst, dann weißt du ich habe im Januar Geburtstag. Und wenn du mich besser kennst, dann weißt du, dass ich Geburtstage hasse. Also was macht man, damit man seinen Geburtstag nicht feiern muss? Genau, man geht auf ein Konzert. Ein Dankeschön an Summer Cem und Farid Bang, für den besten Geburtstag 
Der Januar hatte noch eine weitere Überraschung für mich. Ich sollte umziehen. Meine Wohnung hatte einige Schwierigkeiten, also warum nicht umziehen? So landete ich in einer neuen Wohnung, diesmal nicht alleine. Auch wenn ich manchmal die Nerven verliere, bereuen tut ich nichts.
24.Januar.Da ich ein kleiner Tollpatsch bin, bin ich schön auf die Fresse geflogen (ich habe immer noch Narben). Aber warum erzähl ich das? Nicht, weil ich das für wichtig empfinden. War nicht mein letzter Sturz. Wusstest du das ich gefallen bin? Auf die Nachricht, auf die ich am Anfang des Jahres gewartet habe, kam jetzt. Und du sendet mir ein Bild mit einem Spruch?! Der sich auf das hinfallen bezieht? Musste schon ein bisschen grinsen.
Auf in den Februar.
Auch der Februar hatte seine Überraschungen mitgebracht. Direkt am Anfang. Jetzt kommt mal was Schönes. Ich bekam eine Nachricht. Du hattest Karten für die Primäre von Club der roten Bänder und gefragtes mich ob ich mitwill, was für eine Frage, natürlich.
Es waren keine normalen Karten. Wäre ja auch zu langweilig. Nein, es waren Karten, die es uns ermöglichten, auf dem Roten Teppich zu laufen, vor allen Kameras. Und den Film uns mit den Schauspielern, Produzenten usw. anzusehen.
Zwei Reihen vor uns. Ich wurde beobachtet. Ich sah ihn an. Er kam mir bekannt vor, aber woher? Er drehte ich öfter zu mir um. Du sprachst mich an, woher ich den kenne. Ich wusste es nicht. Du meintest, vielleicht will der auch nur was von dir. Lass gleich hin gehen.
Der Film fing an. Nach einiger Zeit sahen wir uns an. Jap. Wir wussten woher ich die Person kannte. Genau, es war Dr. Hein. Leider habe ich ihn auf der Aftershowparty nicht mehr gesehen.
24.Februar Die erste Nacht in der neuen Wohnung. Es roch so neue. Während wir die Tapeten Strichen, fiel die Abendsonne so schön ins Zimmer. Das war der Moment, wo ich wusste, es war die richtige Entscheidung.
Die nächsten Monate passierte nichts Relevantes. Es ist das war ich am Anfang meinte, es war normal. Mein Leben war ganz normal. Nichts ist aus der Reihe getanzt. Tage mit Freunden verbracht. Klar, einiges war nicht ganz normal, aber es ist nichts Besonderes passiert. Die Schule lief. Bin ich also zufrieden mit der Normalität? Nein, definitiv nicht. Wenn ich mir die Leute in meiner Schule ansehen oder hier in meiner Gegend, dann fällt mir was auf. Die sind normal. Die sind richtig langweilig. So richtig. Auch von Humor ist nichts zu merken. Und verdammt, ich pass da nicht rein. Für alle bin ich da die Humorvoll, aufgeschlossene usw. Es ist schön, so wahrgenommen zu werden. Doch, was bringt es der humorvollsten Person, wenn sie nicht verstanden wird?
Wenn nich' jeder über meinen Witz lacht ist das okay. Doch es wär' schön, wenn ihn irgendjemand außer mir versteht.
Als nächstes möchte ich über meine Zeit im Krankenfahrdienst schreiben. Es war eine schöne Zeit. Leider nur ein halbes Jahr, aber trotzdem. Ihr wisst ja warum. Ihr gehört zu den Menschen, die meinen Humor verstanden haben. Lag vielleicht daran, dass ihr auch nicht von hier kommt. Ich möchte gar nicht so viel ins Detail gehen. Ich fühle mich geschmeichelt, dass drei von euch, mehr als Arbeitskollegen werden wollten. Aber dazu werde ich mehr nicht sagen.
Lang nicht mehr in die Vergangenheit geblickt. Wird mal wieder Zeit. Hm, aber 2018? Ne, 2016! Ohja.
Es geht sich darum, dass wir uns 2016 aus den Augen verloren haben. Und wieder zusammengefunden habe. Es war so als wäre die Zeit nie vergangen. Seit unserem Treffen, haben wir uns öfters wiedergesehen. Grade wir Spiegeln doch wieder, dass man sich aus den Augen verlieren kann und wieder zusammenfinden kann.
Es wurde heißer. Den Sommer kam. Und somit das zwischen Examen. Statt also den Sommer zu genießen hieß es, lernen, lernen, lernen. Und wer lernt schon gerne für 12 Fächer?! Die ein oder anderen Stunden lernen wurden am See verbracht. Lieber im Wasser seinen Körper beobachtet und sich so die Muskeln beigebracht.
Die Prüfung.
Zusammengefasst, war es einfach nur Stress. Jedoch super bestanden. Die Prüfungen zogen sich über 4 Tage. Als alles bestanden wurde musste gefeiert werden. Mitten in der Woche. Am nächsten Tag definitiv noch nicht nüchtern in der Schule. Reden wir besser nicht drüber, was alles an diesem Tag passiert ist.
Ein paar Tage später hast du dich wieder gemeldet. Natürlich redeten wir wieder über Musik. Wieder kam Minütlich deine Nachricht. Ich war Glücklich. Ich dachte wieder an letztes Jahr und an das was alle zu uns immer wieder sagten. Ich hatte gehofft, dass wir uns den Sommer wiedersehen. Ich glaube, ich möchte noch nicht ganz über dich schreiben. Glaube, du bleibst lieber mein kleines „Geheimnis“.
Die Sommerferien fingen an. Als erstes ging es nach Amsterdam. Es war eine schöne Zeit.
Die letzten zwei Wochen war ich wieder als Reisehelferin für Menschen mit Behinderung unterwegs. Es war diesmal eine etwas andere Reise. Auch wenn die Zeit sehr herausfordernde war, war es schön. Ich habe jemand neues wundervolles kennenlernen dürfen. Du bist eine gute Freundin geworden. Haben auch schon einiges zusammen erlebt. Ich freue mich auf unseren ersten Silvesterabend.
Die nächste Zeile gehen an jemanden, der mich nicht direkt verlassen hat, aber ins ferne Berlin zurückgezogen ist. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder.
So nun sind wir fast am Ende. Es ist der 15. September. Nach langer Zeit sind wir zusammen feiern gewesen. Aber um das feiern soll es sich nicht drehen. Sondern darum, dass es unser letztes Treffen war. Ich wünschte ich hätte so viele Emotionen wie im ersten Teil und dieser Text ließ sich auch so leicht schreiben. Doch warum kann ich das nicht? Es ist noch zu frisch? Oder es nimmt mich es nicht so mit? Ich weiß es nicht. Jedoch weiß ich eins, obwohl du meine beste Freundin warst, ist es vorbei. Ich brauche so Menschen, wie dich, nicht in meinem Leben. Entweder ganz oder gar nicht. Und sobald einmal das Vertrauen weg ist, dann ist es weg.
Auch wenn 'ne Freundschaft zerbricht, bereuen tu ich's nicht. Thema durch, da ist nichts mehr zu machen. Gesichter verblassen.
Es ist nur fair, dass auch du deinen Text bekommst. Darauf hast du noch bestimmt nur gewartet. Eigentlich wollte ich dich nicht hier mit reinnehmen. Jedoch habe ich etwas gelesen und das möchte ich dir sagen: Ich lese zurzeit ein Buch „100 Frauen schreiben Briefe“. Wie der Titel schon sagt schreiben 100 Frauen Briefe an ihr Leben. Echt spannendes Buch. Naja, ich möchte daraus was zitieren und das so stehen lassen, denn du wirst schon verstehen was ich damit meine. Für den Zusammenhang, es geht darum, dass eine Frau sich von ihrer ersten Liebe nach 7 Jahren trennt und ihr Freund das zu ihr sagt:
Entweder, du bist die nächsten zwei Monate wirklich richtig traurig, verkriechst dich zuhause und weinst oder du triffst dich mit anderen Männern, hast Spaß, aber musst irgendwann mit Flashbacks rechnen.
Der nächste Text geht auch noch an eine falsche Person. Ich glaube Ehrlichkeit ist heute eine Seltenheit. Wirklich. Jeder sagt: „ich sage das was ich denke“. Jo, ne. Sobald es etwas unangenehm wird seid ihr still. Oder warum sagt ihr nicht was in euch vorgeht und löscht/blockiert einfach? Hm?
Auch wenn ich niemanden etwas Schlechtes wünsche, finde ich, dass sich manche Menschen einmal im Leben selbst begegnen sollten.
So jetzt die letzten Worte. Ich habe definitiv nicht alles aus 2019 aufgeschrieben. Es ist noch so viel mehr passiert, jedoch braucht jeder seine kleinen Geheimnisse. Der Text spiegelt auch mehr negative Sachen. Ich hatte ein gutes Jahr trotz alledem. Ich habe wundervolle Menschen an meiner Seite. Manche gehen, manche bleiben - dankbar bin ich beiden.
Und weißt du, morgen ist uns schon gestern egal. 
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